St. Martin

Martin diente als Soldat im römischen Heer. Eines Tages, an einem kalten Winterabend, begegnete er am Stadttor vom Amiens einem Mann, der nur in Lumpen gekleidet war. Vor Kälte zitternd bat der Mann um eine Gabe. Martins Kameraden beachteten ihn nicht und ritten weiter. Doch Martins Pferd hielt bei dem Mann an. Jetzt erst bemerkte er den Bettler.

Da er nichts bei sich hatte außer seinen Waffen und seinem warmen Mantel, nahm er den und teilte ihn mit dem Schwert in zwei Hälften. Eine legte er dem Bettler um, die andere nahm er selbst. Seine Kameraden lachten ihn dafür aus. Doch in der folgenden Nacht erschien ihm Jesus im Traum, er trug die Hälfte des Mantels, die der Bettler bekommen hatte. Von diesem Tag an wollte Martin kein Soldat mehr sein, sondern nur noch Jesus dienen.

An St. Martin wird heutzutage meist mit einem Laternenfest am 11. November erinnert. Mit selbst gebastelten Laternen ziehen die Kinder um die Kita und kehren anschließend bei einem wärmenden Fruchtpunsch wieder zurück. Auch das St. Martins-Brötchen gehört dazu, das die Kinder miteinander teilen, wie einst Martin seinen Mantel mit dem Bettler. Hier gibt es viele Varianten, von der süßen Brezel über ein Hörnchen bis zum schlichten Brötchen.