Machen

Mit dem Thema Ernährung kann man sich auf ganz vielfältige Weise beschäftigen. Das kann ganz unmittelbar beim Anbauen und Naschen sein, es kann auch geschehen, indem man sich mit der Entstehung von Speisen oder mit Geschichten rund um's Essen beschäftigt.

Hier haben wir Ihnen Vorschläge zusammengestellt, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben.

Der kleine Gärtner

Für Kinder ist es wichtig zu erleben, wo Lebensmittel herkommen, wie sie wachsen und wie sie – ganz frisch und unverfälscht – schmecken. Am besten geht das, wenn sie etwas selbst anbauen, pflegen und ernten können.

Es muss ja nicht gleich ein ganzer Garten sein, den Anfang kann man auch schon mit einem Kressetopf machen. Wenn das geklappt hat, bekommen die Kinder von selbst Lust auf mehr.

Und es ist besonders für Stadtkinder ein unvergessliches Erlebnis, selbst einmal Kartoffeln aus der Erde zu holen oder Beeren selbst vom Strauch zu ernten.

Hier kommen Tipps für kleine und große Gärtner – wir wünschen einen grünen Daumen und viel Erfolg!

Der kleine Gärtner im Frühling

Im Frühling, wenn die Tage endlich wieder länger werden und die Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren sind, stecken auch im Garten die ersten Pflanzen ihre Köpfe aus der Erde. Damit die Pflanzen genügend Licht bekommen, sollte der Boden – wo es nötig ist – von altem Laub und Zweigen befreit werden. Aber möglichst nicht überall, denn auch viele Tiere erwachen allmählich aus ihrem Winterschlaf und haben Hunger. Damit sie Insekten als Nahrung finden, sollte etwas Laub im Garten bleiben, z. B. ein kleiner Blätterhaufen in einer Ecke des Gartens. Wenn man auf diesen Haufen noch Zweige und Steine legt, kann man im Sommer sogar beobachten, wie viele andere Tiere diesen Haufen dankbar als neue Wohnung annehmen.

Sind alle Beete schön sauber, beginnt für den kleinen Gärtner das Pflanzen und Säen. Damit die Pflanzen besser wachsen, sollte in den Boden etwas Kompost oder Hornspäne eingearbeitet werden.

Der kleine Gärtner im Sommer

Was ist der Sommer doch für eine schöne Jahreszeit für die kleinen Gärtner! Endlich sind viele Pflanzen reif zum Ernten. Jetzt wird der Fleiß der Vormonate belohnt, wenn im Juni und Juli Salat, Kohlrabi, Möhren und Radieschen, viele Kräuter, aber auch Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren und vieles mehr geerntet werden können.

Wenn von den Beeren nach dem Naschen noch etwas übrig bleibt, kann daraus Marmelade oder auch Eis gemacht werden.

Die Kräuter wie Salbei, Zitronenmelisse oder Pfefferminze können in kleinen Sträußen zum Trocken aufgehängt werden. Nach ein paar Tagen werden die Blätter von den Stielen entfernt und in die Teedose gefüllt. Das geht auch genauso gut mit Küchenkräutern wie z. B. Petersilie, Oregano, Dill und Liebstöckel. Aber auch im Sommer gibt es einiges zu tun: die Beete müssen vom Unkraut befreit, die Gemüsebeete vor Schnecken geschützt und die Pflanzen täglich gewässert werden – möglichst früh am Morgen.

Und wer im Herbst ebenfalls Leckeres aus dem eigenen Garten ernten möchte, sollte sich schnell noch ans Aussäen machen, z. B. von Spinat oder Blattsalat. Wer von Anfang an etwas sehen will, kann im Juni auch noch vorgezogene Pflanzen aus der Gärtnerei einpflanzen, z. :b Kürbis-, Gurken-, Tomaten- oder Paprikapflanzen.

Der kleine Gärtner im Herbst

Der Herbst gönnt dem kleinen Gärtner noch keine Verschnaufpause. Die Frühjahrs- und Sommerblüher müssen eingepflanzt werden, damit der Garten sich im Frühling von seiner schönsten Seite zeigen kann. Die „geplünderten“ Obst- und Gemüsebeete müssen gründlich umgegraben und gedüngt werden, damit im nächsten Jahr wieder eine erfolgreiche Ernte eingeholt werden kann. Wer mag, kann sich auch schon eine Himbeere oder anderes Obstgehölz in der Gärtnerei besorgen, denn viele Gehölze müssen zwischen Oktober und Februar gepflanzt werden.

Empfindliche Küchenkräuter wie Schnittlauch und Petersilie sollten aus den Beeten geholt und in dekorative Töpfe umgepflanzt werden. So können Sie sich an deren Anblick auf der Fensterbank erfreuen und noch den Winter über frische Kräuter ernten.

Wer im Sommer noch etwas für den Herbst ausgesät hat, kann jetzt in seinem Garten z. B. einige Blattsalate und Spinat ernten. Spinat lässt sich auch jetzt noch auf den abgeernteten Beeten Spinat aussäen. Schon nach kurzer Zeit beginnt er zu sprießen.

Feldsalat im Herbst

Im Herbst ist das meiste schon von den Beeten geerntet, und der kleine Gärtner kann die Beete aufräumen, abgestorbene Pfanzenteile abschneiden und vieles schon für den Winter und das nächste Jahr vorbereiten. Im Oktober können z. B. schon Erdbeeren, Johannisbeeren und Himbeeren angepflanzt werden, die im nächsten Sommer Früchte tragen.

Im September kann auf den abgeernteten Beeten aber auch etwas angepflanzt werden, das dann noch vor dem Winter geerntet wird. Für unsere Zwecke eignet sich z. B. Feldsalat.

Dazu lockert man die Erde ein wenig auf, legt die Samen hinein und bestreut sie möglichst noch mit etwas Kompost. Von da an muss das Beet feucht gehalten werden. Schon nach kurzer Zeit kann man den Salat sprießen sehen.

Guten Appetit

Der kleine Gärtner im Winter

Im Winter gibt es im Garten nicht mehr viel zu tun. Wenn Sie Wasser im Garten haben, muss es abgestellt und restliches Wasser aus der Leitung gelassen werden, damit diese nicht kaputt friert. Die Gartengeräte sollten gesäubert und bis zum nächsten Frühling weggeräumt werden. Wenn Sie einen Laubbaum im Garten haben, lassen Sie das Laub liegen, denn es bietet Schutz für viele kleine Tiere.

Haben Sie das alles erledigt, sollten Sie die Wurzeln der Pflanzen, die in Töpfen und Kübeln in Ihrem Garten oder vor der Haustür überwintern, zusätzlich vor Kälte und Frost schützen. Lassen Sie sich von den Kindern helfen, wenn Sie die Töpfe in Leinen oder Jute einwickeln und mit hübschen Bändern zubinden. Das macht den Kindern viel Spaß und zaubert eine winterliche Stimmung in Ihren Garten.

Kommt dann der erste Schnee und alles fällt in einen märchenhaften Winterschlaf, können Sie es sich auf Ihrem Sofa gemütlich machen, und schon mit dem Planen fürs neue Jahr beginnen: welche Obst-und Gemüsesorten wollen Sie anpflanzen? Was können die Kinder selbstständig in ihrem Beet ernten? Machen Sie sich ruhig ein paar Notizen, denn der Frühling kommt schneller als man denkt.

So dünn wie eine Bohnenstange

Im Winter ist im Garten nicht viel zu tun. Aber drinnen kann natürlich schon etwas vorgezogen werden, das im Frühjahr ins Freie gepflanzt wird. Sehr gut und eindrucksvoll geht das zum Beispiel mit Bohnen. Dazu werden nur ein paar getrocknete Bohnen (z.B. getrocknete weiße Bohnen aus dem Supermarkt), ein Blumentopf, etwas Erde und kleine Tonscherben gebraucht:

Über die Öffnung auf dem Boden des Blumentopfes werden die Tonscherben gelegt, damit sich das Gießwasser nicht stauen kann. Dann wird der Topf mit Erde gefüllt, die Bohne wird in die Erde gedrückt und ein wenig gegossen. Schon nach kurzer Zeit wächst ein dünner Bohnenstängel aus der Erde, der bald mit einem Stöckchen und etwas Schnur gestützt werden muss. Bei diesem Anblick versteht jeder, warum lange dünne Menschen gern mit Bohnenstangen verglichen werden.

An einem hellen Ort wächst die Bohne schnell und kann im späten Frühling in den Garten gesetzt werden. Sind die Bohnen reif zum Ernten, können sie als Suppe oder Beilage verarbeitet oder getrocknet werden, um wieder neue Bohnen zu ziehen.

Achtung: Die rohen Bohnen enthalten ein Lebensmittelgift, das erst nach 10 Minuten Kochen zerstört wird. Rohe Bohnen gehören daher nicht in den Kindermund.

Zwiebeln

Jeder Gartenanfänger sollte sich ruhig einmal trauen, Zwiebelpflanzen im Garten zu ziehen. Denn obwohl man sie günstig in jedem Supermarkt ganzjährig kaufen kann, sind die Zwiebeln aus dem Garten knackiger und saftiger als die gelagerten Supermarkt-Pflanzen.

Die meisten Zwiebelsorten werden Anfang März oder April in einen durchlässigen und mit Kompost gedüngten Boden an einen sonnigen Platz gepflanzt. (Ausnahme: Knoblauch pflanzt man erst im Spätherbst und Schalotten schon im Februar.)

Am einfachsten ist es, wenn man Steckzwiebeln kauft. Diese werden einfach in den Boden gesteckt. Die Erde vorher mit den Fingern etwas lockern, die Steckzwiebeln mit der Spitze nach oben in die Erde setzen. Das obere Ende guckt dabei aus der Erde raus. Den Boden rund um die Zwiebel festklopfen. Nun brauchen Ihre Zwiebeln nur noch etwas Licht und Wasser, und ca. 5 Monate später – Ende Juli – können Sie sie im eigenen Garten ernten.

Kleine Tipps am Rande:

  1. Ihre Pflanzen brauchen wenig Pflege, da sie sehr robust und unempfindlich sind. Nur bei großer Trockenheit müssen Sie Ihre Zwiebeln wässern.
  2. Blütenstiele müssen abgebrochen werden, bevor sie zu blühen beginnen, denn sonst gedeihen die Zwiebeln in der Erde nicht richtig.
  3. Die Zwiebeln können geerntet werden, wenn sich die Blätter der Zwiebeln leicht gelb verfärbt haben und umgefallen sind.
  4. Zwiebeln im Garten haben noch einen positiven Nebeneffekt. Wenn man sie neben Rosen pflanzt, halten sie die Blattläuse fern. Knoblauch soll sogar Maulwürfe vergraulen.

Die Kartoffelkiste

Urbane Landwirtschaft

In den Slums der Entwicklungsländer pflanzen Menschen zur Ernährung ihrer Familien Nahrungsmittel häufig in Industrieabfällen wie alten Autoreifen oder Kanistern. Meist tun sie dies mit überraschend gutem Erfolg und hohem Ertrag.

Zum Glück braucht das hierzulande niemand zu tun, und trotzdem zieht die urbane Landwirtschaft auch in den Städten der Industrienationen ein, weil sich das Bewusstsein für den eigenen Anbau von Lebensmitteln verändert hat.

Und diese Art der Kleinstlandwirtschaft kann KITA-Kindern nachvollziehbar machen, wie unsere Nahrung entsteht. Deshalb haben wir uns ein Pflanzbeet für KITAs ausgedacht, das sehr leicht nachgebaut und zum Beispiel zum Bepflanzen mit Kartoffeln eingesetzt werden kann – aber nicht nur …

Die Kartoffelkiste

Für Kinder (und Erwachsene) gehört es zu den schönsten Erfahrungen, einmal selbst Kartoffeln zu ernten. Doch dazu muss man sie vorher auch anbauen, und das braucht normalerweise Platz, der nicht überall vorhanden ist. Mit der Kartoffelkiste ist es aber auch auf kleinem Raum möglich, richtig viele Kartoffeln zu ernten, weil sie in die Höhe wachsen.

Die Kartoffelkiste besteht aus mehreren gleichen Holzrahmen, die übereinander gestapelt werden. Der Bau dieser Rahmen ist sehr einfach und sollte – nach der unten stehenden Anleitung – auch schon zusammen mit den Kindern gemacht werden. Weil die Kisten aus Holz sind, werden sie nicht ewig halten. Später können andere Kinder sich wieder ihre eigenen Kisten basteln oder an derselben Stelle ein anderes Projekt bauen.

Wenn die Rahmen gebaut sind, braucht man ein paar Kartoffeln, die schon Keime von 1 bis 3 cm gebildet haben. Wenn keiner gekeimte Kartoffeln hat, legt man einige Knollen auf ein Fensterbrett und wartet, bis sie austreiben.

Wenn die Keime lang genug sind, kann es losgehen. Der erste Rahmen wird in den Garten gelegt und mit etwas Mutterboden oder Komposterde gefüllt (Kartoffeln mögen es sandig). Dann werden die Kartoffeln in die Erde gepflanzt und jeden zweiten Tag gegossen. Nach einiger Zeit kommt das Kraut zum Vorschein. Wenn es etwa 10 cm hoch ist, kann der zweite Rahmen auf den ersten gesteckt werden. Dann wird er mit Erde aufgefüllt, das Kraut ist (fast) nicht mehr zu sehen. Das Beet muss jetzt weiter regelmäßig gegossen werden. Wenn das Kraut wieder einige Zentimeter zum Vorschein kommt, wird der nächste Rahmen aufgestapelt und mit Erde gefüllt. So kann man auch mit den anderen Rahmen weiter machen. Ist man beim letzten angekommen (bei uns ist es der vierte), lässt man die Pflanzen wachsen, bis sie blühen. Sie werden weiter gegossen, bis sie verblüht sind.

Frühe Kartoffelsorten kann man ernten, wenn die Blüten welk sind, späte Sorten, wenn das ganze Kraut verwelkt ist. Dazu nimmt man Schicht für Schicht die Rahmen wieder herunter und erntet die Kartoffeln aus der Erde.

Das Pflanzbeet

Es besteht wie die Kartoffelkiste aus mehreren Rahmen die hierfür übereinander gestapelt oder einzeln nebeneinander aufgestellt werden können.

Für ein erhöhtes Beet werden je nach Bedarf mehrere Elemente gestapelt und mit Mutterboden gefüllt. So können die Pflanzen für Kinder auf optimaler Arbeitshöhe sein, und es besteht zugleich keine Gefahr, dass jemand ins Beet tritt.

Mit einer transparenten Folie bespannt kann es als Frühbeet genutzt werden.

Nebeneinander oder verteilt aufgestellt können viele unterschiedliche Nutzpflanzen gezogen werden. Soll die unterste Etage im weichen Boden festgehakt werden, einfach umdrehen und fest eindrücken. Dann müssen auch die weiteren Etagen umgedreht werden.

Das Pflanzbeet sollte nicht zu groß sein, denn ein Beet mit den Außenmaßen 40x40cm hat schon ein Nettovolumen von knapp 20 Litern, und so viel Erde muss erst einmal besorgt sein.

Die Bauanleitung

Sinnvollerweise nimmt man möglichst beständiges Material. Sonderangebote mit Brettern einheimischer Hölzer gibt es im Baumarkt häufig. Wir haben Terrassendielen aus Robinie verwendet. Die Bretter kann man sich im Handel schon auf die passende Länge zuschneiden lassen, wobei auf möglichst wenig Verschnitt zu achten ist.

Material

  • pro Etage 4 Holzbretter, ca. 40 cm lang und 10 cm breit
  • (z. B. Lärche, Robinie)
  • 4 Kanthölzer 40x40mm und 10 cm lang (wie die Breite der Bretter)
  • 16 Holzschrauben 4x40 mm
  • wasserfester Holzleim

Vorgehensweise

Die Kanthölzer werden an einer Seite mit Leim bestrichen, mit dieser Seite auf die Dielen gelegt und angeschraubt. Am einfachsten benutzt man eines der Kanthölzer, um den Abstand zur Brettkante immer gleich zu machen. Dann wird die andere Seite der Kanthölzer mit Leim bestrichen und die Pflanzbeet- Rahmen werden zusammengeschraubt. Fertig! Jetzt wird der Rahmen auf den Boden gelegt, mit Erde befüllt und bepflanzt. Dann kann eine weitere Etage aufgesetzt werden.

Autoreifen sind ungesund!

In vielen Kindergärten werden alte Autoreifen nicht nur als Spielgeräte, sondern auch zum Anlegen von Beeten benutzt. Autoreifen enthalten verschiedene gesundheitsschädliche Stoffe und sind dafür ungeeignet. Auch das Umweltbundesamt rät von der Nutzung von Autoreifen und -schläuchen als Spielgerät ab. Wer die Kartoffelkiste nicht selbst bauen will, kann stattdessen steckbare Kompostsilos aus dem Baumarkt verwenden.

Geschichten rund ums Essen

Es gibt so viele Geschichten rund um das Thema Ernährung, mit denen man den Kindern auf eine ganz eigene Art etwas über Lebensmittel erzählen kann. Wer kennt schon die Herkunft des Lebkuchenmanns oder die Geschichte vom Osterhasen?

So bekommt das Essen mehr Bedeutung und wird noch einmal viel interessanter. Das ist nicht nur etwas für ruhigere Stunden oder regnerische Tage.

 

Der „bunte Teller“

Zur Vorweihnachtszeit gehört in vielen Familien auch der „bunte Teller“, eine mit Süßigkeiten, Obst und Nüssen gefüllte Schale, die zum Naschen einlädt. Als Gabenteller entstammt der „bunte Teller“ ursprünglich dem Nikolausbrauchtum, mit dem an den heiligen Nikolaus erinnert wird, der einst in Kleinasien, im heutigen Antalya lebte.

Nikolaus erbte von seinen Eltern ein Vermögen, das er nicht für sich behalten, sondern mit denen teilen wollte, die in Not sind. Besonders um die Kinder kümmerte er sich sehr. Auch heute, so die Legende, kommt Nikolaus an seinem Namenstag zu den Menschen. Er besucht die Kinder und bringt ihnen kleine Geschenke. Ganz unerkannt tut er das, wenn er sie in die blank geputzten Schuhe oder auf einen Teller legt.

Von Hasen und Eiern

Zu Ostern feiern die Christen das Fest der Auferstehung Jesu, aber viele Osterbräuche stammen aus vorchristlichen Traditionen. Deshalb sind wir in der Zeit um Ostern auch umgeben von Hasen und Eiern. Sie sind weit verbreitete Symbole des Frühlings und der Fruchtbarkeit.

Schon vor vielen Jahrhunderten war es zu Ostern Brauch, in der Kirche Speisen und auch Eier weihen zu lassen. Irgendwann fing man dann an, die geweihten Eier für die Kinder zu verstecken. Und die lustige Ostereiersuche nahm ihren Anfang.

Erzählte man zu Beginn noch, dass es der Fuchs, der Esel oder der Kuckuck sei, der die kleinen Geschenke bringt, so setzte sich später der Hase durch. Seitdem ist er es, der Eier und auch Geschenke bringt.

St. Martin

Martin diente als Soldat im römischen Heer. Eines Tages, an einem kalten Winterabend, begegnete er am Stadttor vom Amiens einem Mann, der nur in Lumpen gekleidet war. Vor Kälte zitternd bat der Mann um eine Gabe. Martins Kameraden beachteten ihn nicht und ritten weiter. Doch Martins Pferd hielt bei dem Mann an. Jetzt erst bemerkte er den Bettler.

Da er nichts bei sich hatte außer seinen Waffen und seinem warmen Mantel, nahm er den und teilte ihn mit dem Schwert in zwei Hälften. Eine legte er dem Bettler um, die andere nahm er selbst. Seine Kameraden lachten ihn dafür aus. Doch in der folgenden Nacht erschien ihm Jesus im Traum, er trug die Hälfte des Mantels, die der Bettler bekommen hatte. Von diesem Tag an wollte Martin kein Soldat mehr sein, sondern nur noch Jesus dienen.

An St. Martin wird heutzutage meist mit einem Laternenfest am 11. November erinnert. Mit selbst gebastelten Laternen ziehen die Kinder um die Kita und kehren anschließend bei einem wärmenden Fruchtpunsch wieder zurück. Auch das St. Martins-Brötchen gehört dazu, das die Kinder miteinander teilen, wie einst Martin seinen Mantel mit dem Bettler. Hier gibt es viele Varianten, von der süßen Brezel über ein Hörnchen bis zum schlichten Brötchen.

Von Kuchenopfern und Lebkuchenmännern

Die Weihnachtszeit ist voller Bräuche, die ihren Ursprung schon vor der christlichen Tradition haben. Viele von ihnen zeigen die Verbundenheit zwischen Mensch und Natur, wenn mit ihnen etwa um gute Witterung und reiche Ernte für das nächste Jahr gebeten wurde. Und viele Sitten sind in unseren heutigen Weihnachtsbräuchen aufgegangen und auf diese Weise lebendig geblieben.

So wurde der Sonnen- und Lichtgott zur Wintersonnenwende mit einem Brot- und Kuchenopfer verehrt, das als „Jahresmann“ dargebracht wurde. Mit ihm baten die Menschen um ein gutes und fruchtbares neues Sonnenjahr. Und weil unser Weihnachtsfest ganz in der Nähe der winterlichen Sonnenwende gefeiert wird, ist uns der Jahresmann erhalten geblieben. Heute ist er meist aus Lebkuchen und stellt den Weihnachtsmann oder den heiligen Nikolaus dar – und wir essen ihn selbst.

Warum sich die Kartoffel bei uns durchsetzte?

Die Urform unserer Kartoffel stammt aus den Hochanden von Peru, Chile und Bolivien und wurde dort schon vor Jahrtausenden als Nahrungsmittel verwendet. Ihre Ausbreitung in Europa begann ca. im 16. Jahrhundert und die Kartoffel wurde eine geschätzte Frucht, da sie sich als besonders robust und nahrhaft erwiesen hat.

In Preußen sorgte Friedrich der Große ca. 1740 dafür, dass die Bauern Kartoffeln anbauten. Anfangs waren die Bauern nicht sehr überzeugt, denn schon damals galt: Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht. Also versuchte es Friedrich mit einer List: Er ließ ein Kartoffelfeld von seinen Soldaten bewachen, befahl ihnen aber, nicht einzuschreiten, wenn die Bauern versuchen sollten, von den Pflanzen zu stehlen.

Die Bauern waren in der Tat sehr beeindruckt, dass der König seine Kartoffeln bewachen ließ – diese Frucht musste wohl besonders wertvoll sein. So nahmen sie tatsächlich Kartoffeln vom Feld des Königs, probierten sie und begannen schließlich, sie auch selber anzubauen. So verbreitete sich die Kartoffel hier sehr schnell. Noch heute legen Menschen als Dank Kartoffeln auf das Grab von Friedrich dem Großen im Schlosspark von Sanssouci.

Wie entstand eigentlich das Sandwich?

Der Geschichte nach wurde das Sandwich von  Sir John Montagu, dem vierten Earl of Sandwich, erfunden. Er soll ein leidenschaftlicher Kartenspieler gewesen sein, der ungern ein Spiel unterbrach. Während eines stundenlangen Cribbage-Spiels im Jahre 1762 habe er deshalb sein Dienstmädchen gebeten, das Essen zwischen zwei Brotscheiben zu servieren. So hatte er während des Essens noch eine Hand frei, um weiter zu spielen. Angeblich waren seine Mitspieler davon so begeistert, dass sie ebenfalls ein „solches Brot“ verlangten. Das war die Geburtsstunde des Sandwichs.

Experimente rund ums Essen

Es gibt zahlreiche Experimente, die man zum Thema Ernährung mit Kindern durchführen kann. So lernen sie ganz spielerisch viel über Inhaltsstoffe und Zusammensetzung von Lebensmitteln, und die Küche wird zum kleinen Chemielabor. Warum heißt eigentlich der gekochte Rotkohl in manchen Gegenden Blau-, in anderen aber Rotkraut?

Das ist interessant und macht Spaß, egal ob nebenbei oder in kleinen Projekten.

 

Rotkohl oder Blaukraut?

Material

3 Gläser

  • Wasser
  • Obstessig (farblos)
  • Natron
  • 1/2 Kopf Rotkohl
  • Kochtopf, Schneidebrett
  • Küchenmesser, Sieb, Löffel
  • Kanne

Anleitung

Den Rotkohl kleinschneiden und mit etwas Wasser im Kochtopf aufkochen. Nach etwa zwei Minuten den Topf vom Herd nehmen, damit das Rotkohlwasser abkühlen kann. Den abgekühlten Topfinhalt durch ein Sieb gießen und die violette Flüssigkeit, das Rotkohlwasser, in einer Kanne auffangen.

Nun bereiten die Kinder die drei Versuchsgläser vor: Jedes Glas wird zur Hälfte mit Wasser gefüllt. In ein Glas füllt ein Kind zusätzlich etwas Obstessig, in ein anderes etwas Natron. Können die Kinder hier schon einen Unterschied zwischen den drei Gläsern sehen?

Dann geben sie in jedes Glas etwas Rotkohlwasser. Was können die Kinder beobachten? Das Glas mit purem Wasser färbt sich bläulich-violett wie das Rotkohlwasser. Die Farbe im Essigglas färbt sich rot, während das Glas mit Natron eine grüne Farbe zeigt.

Was passiert?

Pures Wasser verändert das Rotkohlwasser nicht, es verhält sich neutral. Das Essigwasser im Glas dagegen verändert den Farbstoff Cyanidin im Rotkohl, reagiert als Säure und färbt das Rotkohlwasser rot. Dagegen reagiert Natron als Base, und das Wasser zeigt eine grüne Farbe.

In der regionalen deutschen Küche werden diese Reaktionen folgendermaßen genutzt: Rotkohl wird im Rheinland gerne zusammen mit sauren Äpfeln zubereitet, die den Kohl schön rot färben. In Norddeutschland kocht man dagegen Rotkohl eher mit etwas Zucker, wodurch die Blaufärbung des Rotkohls erhalten bleibt. Deshalb wird er in diesen Regionen auch Blaukraut genannt.

Im Labor werden Farbstoffe wie die im Rotkohlwasser als Indikator für den pH-Wert, also den Säuregehalt, in zahlreichen Experimenten genutzt.

Variante 1

Das Rotkohlwasser in Eiswürfelbehälter füllen und einfrieren. Die drei Gläser wie gehabt vorbereiten und jeweils einen Rotkohl-Eiswürfel dazugeben. Das Wasser verfärbt sich entlang der Eiswürfel ganz langsam und bildet feine farbige Schlieren.

Variante 2 „Verwandlung im Eisschrank“

(Übriggebliebenes Rotkohlwasser oder mit Lebensmittelfarbe gefärbtes Wasser kann für ein weiteres Experiment genutzt werden.)

Material

  • Rotkohlwasser oder mit Lebensmittelfarbe gefärbtes Wasser
  • Saubere, durchsichtige Plastikflasche
  • Trichter
  • evtl. Orangensaft

Anleitung

Die Plastikflasche mit dem gefärbten Wasser mithilfe eines Trichters etwa zu drei Viertel füllen und aufrecht in den Gefrierschrank stellen. Am nächsten Tag ist eine farbige Säule im Kern der Flasche zu sehen, der Rest der Flüssigkeit ist klar.

Was passiert?

Beim Gefrieren verdrängt das Wasser alle anderen Bestandteile der Mischung, hier also die Farbstoffe. Da das Wasser in der Flasche von außen nach innen gefriert, ist der Farbstoff in die Mitte der Flasche geschoben worden.

Variante

Das Experiment funktioniert genauso mit Orangensaft, z. B. beim Herstellen von selbstgemachtem Eis. Das Eis ist außen heller und schmeckt wässriger als innen.

Die kleine Brausefabrik

Material

  • Wasser
  • Traubensaft oder anderen Fruchtsaft       
  • Zitronensäurepulver
  • Zucker
  • Natron
  • kleinen Löffel
  • Trinkglas
  • Kann

Anleitung

In ein Trinkglas gibst du jeweils einen Löffel Zitronensäurepulver und einen Löffel Zucker sowie einen halben Löffel Natron. Dann verrührst du die Zutaten gut. Mische jetzt Wasser mit etwas Saft (maximal zu gleichen Teilen) miteinander z.B. in einer Kanne. Mit dieser Mischung füllst du das Glas etwa bis zur Hälfte.

Was passiert?

Die Zitronensäure (Säure) reagiert mit Natron (Base) und es entsteht ein Gas (Kohlendioxid) dabei. Dadurch fängt das Getränk an zu sprudeln.

Die selbstgemachte Brause ist viel spannender, weniger süß und schmeckt besser als gekaufte Limonade.

 

Lust auf leckere und gesunde Rezepte?

Gute Rezepte machen eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung leichter. Unsere Rezepte sind erprobt und von Kindern und Eltern für gut befunden.

Mehr Essen

Gesunde Ernährung kinderleicht verständlich

Gesunde Ernährung ist ein weites Feld. Hier finden Sie alles rund um die gesunde Auswahl und Zubereitung von Lebensmitteln.

Mehr Wissen