Hintergrundwissen

Gesunde Ernährung hört nicht bei den passenden Rezepten auf. Vom Anbau der Pflanzen bis zu unserem Umgang mit Resten, von der Plastikverpackung bis zu fairem Handel hat alles mit unserer Ernährung zu tun.

Hier finden Sie viele wichtige Themen dazu.

Müde ins Frühjahr?

Die Frühjahrssonne scheint, die Tage werden länger und die Temperaturen milder. Und gerade dann beschleicht viele Menschen eine bleierne Müdigkeit. Sie fühlen sich schlapp, können sich schlecht konzentrieren; manche sind auch gereizt, andere sogar depressiv.

Wie kann das sein? Im Herbst stellt sich der Körper auf den Winter ein: Die Körpertemperatur sinkt, und es wird mehr vom Schlafhormon Melatonin gebildet. Die Natur führt ihn in eine Art Sparmodus, denn früher gab es winters weniger Nahrung, und man musste Kräfte sparen. Im Frühjahr stellt der Körper wieder um; es wird verstärkt das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet, Melatonin wird reduziert. Dieser Wechsel kann bis zu vier Wochen andauern und sehr belastend sein. Der Körper ist immer noch durch das Schlafhormon auf Müdigkeit gepolt und schnell erschöpft. Auch die Wetterschwankungen während des Frühlings können nicht nur für empfindliche Menschen anstrengend sein: Bei steigenden Temperaturen sinkt der Blutdruck durch das Weiten der Blutgefäße, was zusätzlich ermüdend wirken kann.

Was liegt da näher, als mit viel Kaffee oder Energydrinks gegen die Müdigkeit anzukämpfen? Doch die helfen kaum – im Gegenteil: Nach einem kurzen Kick fühlt man sich müder als zuvor. Das Mittel der Wahl ist Sonnenschein, denn das natürliche Licht bremst selbst an trüben Tagen die Melatoninproduktion; etwas Bewegung hilft obendrein beim Aufwachen aus dem Winterschlaf.

Außerdem gibt es viele Lebensmittel, die den Körper wieder auf Touren bringen, und das ist gar nicht kompliziert: Eine ausgewogene Frühlingsküche entlastet den Organismus, kurbelt den Stoffwechsel an und macht wieder munter. Viel frisches, regionales Obst und Gemüse liefern nach den Wintermonaten wieder reichlich Nährstoffe. Und scharfe Gewürze wie Curry, Ingwer oder Chili wecken zusätzlich die Lebensgeister.

Fair genießen

Gerade in der Winterzeit genießen wir gerne Köstlichkeiten aus fernen Ländern wie Schokolade, Kakao, Kaffee oder Bananen. Doch in den köstlichen Geschmack mischt sich leicht eine bittere Note, wenn man sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzenten ansieht. Oft leben die Bauern in bitterer Armut. Von den ohnehin niedrigen Weltmarktpreisen kommt nur ein so kleiner Teil bei den Produzenten an, dass sie auf die Hilfe ihrer ganzen Familie angewiesen sind - auch ihrer Kinder. So arbeiten nach Schätzungen z. B. allein in Westafrika zwei Millionen Kinder auf Kakaoplantagen. Für diese Situation gibt es verschiedene Ursachen. Der Preisdruck auf dem Weltmarkt und die Übermacht der Lebensmittelkonzerne und Großhändler spielen darunter eine wichtige Rolle. Aber es gibt auch Projekte, die Situation der Produzenten zu verbessern. Deren Produkte tragen meist Gütesiegel; Fairtrade ist das wohl bekannteste unter ihnen, utz und gepa+ sind ähnlich prominent. Kakao, Kaffee und Bananen, aber auch Obst, Säfte, Tee, Schokolade, Nüsse, Gewürze können ein Siegel tragen; sogar Kerzen, Kleidung, Schmuck, Spielzeug oder Fußbälle. Damit die Produkte ein Gütesiegel erhalten, müssen auf allen Stationen der Produktionskette gewisse Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. Je nach Siegel unterscheiden sich die Kriterien etwas. Kinderarbeit ist absolut verboten, die Lebensbedingungen auf den Plantagen müssen verbessert werden, es gibt meist Prämien für Dorfschulen oder Brunnenbau. Die Einhaltung der Standards wird überwacht, aber auch die Überwachung kostet Geld, das die Bauern dann wieder nicht bekommen – das ist einer der Kritikpunkte an den Siegeln. Auch wenn ein Gütesiegel nicht alle Probleme löst und manche Kritik daran berechtigt ist, ist es doch ein Schritt in die richtige Richtung: Genuss ohne bitteren Nachgeschmack.

Einfach mal einfach kochen!

Wenn die Zeit beim Kochen knapp ist oder die Phantasie nicht recht mitspielen will, greifen viele gerne zu Fertiggerichten oder Fix-Soßen, Gewürzmischungen usw. Was das Kochen einfacher macht, kann es in der Zutatenliste aber ganz schön kompliziert werden lassen. Denn dort finden dann meist viele Hilfs- und Konservierungsstoffe, die eher nach Labor als nach Küche klingen, wie etwa Carrageen, Maltodextrin oder Natriumhydrogencarbonat … Fertigprodukte müssen oft solche Stoffe enthalten, damit sie über eine lange Lagerzeit die gewünschte Konsistenz behalten. Außerdem werden unter dem harten Preisdruck häufig auch günstige Zutaten eingesetzt. Was sie geschmacklich nicht mitbringen, wird dann z. B. durch künstliche Aromen ergänzt. Unter dem Slogan Clean Eating hat sich eine Bewegung versammelt, deren Mitglieder versuchen mit wenigen, natürlichen Zutaten auszukommen; ohne Geschmacksverstärker, Weißmehl oder raffinierten Zucker und am besten selbstgekocht. Das ist das bekannte Konzept der Vollwertkost in einem neuen, hippen Gewand. Gerade für Kinder hat das Einfache viele Vorteile: So lernen sie die Nahrungsmittel unverfälscht kennen, und das brauchen sie für eine gesunde Geschmacksbildung. Wenn Sie selbst kochen, können Sie das aussuchen, was allen schmeckt und was von jedem Familienmitglied gut vertragen wird. Bei Allergien und Unverträglichkeiten ist das wichtig. Aber auch für Menschen ohne Allergien kann es vorteilhaft sein, wenn sich ihr Körper nicht mit zu vielen Stoffen auseinandersetzen muss: Zusatzstoffe stehen oft im Verdacht, Allergien hervorzurufen. Selbst kochen und wenige, natürliche und vollwertige Produkte bevorzugen – das ist gesund, unkompliziert und etwas für die ganze Familie. „Einfach mal einfach“ geht immer.

Eintopf ist Vielfalt

Gerichte, die in einem Topf zubereitet werden, sind schon sehr alt und weltweit verbreitet. Früher wurde eine komplette Mahlzeit meist deshalb in einem einzigen Topf zubereitet, weil Feuer kostbar war und es oft nur eine einzige Feuerstelle im Haus gab. Eintöpfe und Suppen als eine typische Winternahrung stammen aus Zeiten, in denen die Menschen sich lange in der winterlichen Kälte aufhielten und dann warme und gehaltvolle Mahlzeiten brauchten, um sich wieder aufzuwärmen. Damals war es außerdem klug, sich mit energiereicher Nahrung auch als Mensch mehr oder weniger Winterspeck zuzulegen. Denn die Winter waren oft lang und hart, und die Vorräte konnten zur Neige gehen. Und in Zeiten knapper Vorräte sind Eintöpfe auch in der Verwertung von Resten unschlagbar: Da die Zutaten sehr variabel sind, können Reste gut darin untergebracht werden, und was vom Eintopf übrig bleibt, wird später noch einmal aufgekocht.

Der Unterschied zwischen Suppen und Eintöpfen ist im wahrsten Sinne fließend. Denn ganz genau lässt es sich nicht immer sagen, ob etwas „noch“ eine Suppe oder „schon“ ein Eintopf ist. Werden Suppen als nahrhafte Mahlzeit oder Hauptgericht serviert, spricht man von einem Eintopf. Meist gilt: Ein Eintopf sättigt, die Suppe soll den Appetit auf die folgenden Gänge steigern.

Heute ist unser Leben auch im Winter meist komfortabel, und wir verbringen den größten Teil der Zeit in gut geheizten Räumen in dem Bewusstsein, dass die meisten Speisekammern reichlich gefüllt sind. Und trotzdem haben sich deftige Eintöpfe als typische Wintermahlzeit erhalten. Es ist schön, diese Tradition weiter zu pflegen, auch wenn das Anlegen des Winterspecks heute eher ein Problem darstellt als eine kluge Vorsichtsmaßnahme. Ein richtig gehaltvolles Essen sollte daher auch im Winter die Ausnahme sein – eine gelegentliche Stärkung, die zuvor durch ausgiebige Aktivitäten an der frischen Luft gewissermaßen verdient wurde.

Aber ein Essen, das uns in der kalten und dunklen Jahreszeit von innen wärmt, tut uns auch heute sehr gut. Und dem Bedürfnis nach deftigem, würzigem Essen kann man ja auch mit einer leichteren Variante nachkommen, die Körper und Seele wohltut, ohne allzu reichhaltig zu sein. Das vermögen Suppen und Eintöpfe besonders gut, denn sie können im besten Sinne leicht und einfach sein. Gerade in der Vorweihnachtszeit, wenn es trotz aller Gemütlichkeit schnell mal hektisch zugeht, sind unkomplizierte Gerichte eine gute Wahl. So bleibt die Zeit, die in der Küche gespart wurde, für Gastlichkeit und Ruhe.

Und doch haben viele Eintöpfe etwas Besonderes an sich. Manche sind ein typisches Familiengericht, das uns vielleicht an liebgewonnene Personen oder besondere Ereignisse erinnert. Andere stehen für eine Region, weil die Zutaten nicht beliebig, sondern regional ausgewählt wurden. Und so verbindet sich mit ihnen vielleicht ein Heimatgefühl oder die Erinnerung an einen besonderen Ort, und was könnte die Seele in der dunklen Jahreszeit besser streicheln als die Erinnerung an Liebgewonnenes?

(K)einer für jeden Zweck

Herbstzeit ist Erntezeit, und die Fülle der heimischen Obst- und Gemüsesorten ist Jahr für Jahr überwältigend, wenn man sie bewusst auf sich wirken lässt. Allein dafür lohnt es sich schon, auf einen Wochenmarkt oder auf ein Erntedankfest zu gehen.

Ein echter Klassiker unter den heimischen Obstsorten ist der Apfel, und viele Sorten werden auch im Herbst reif. Die Kulturgeschichte des Apfelbaumes reicht mindestens 2.000 Jahre zurück, bereits bei den alten Römern waren Kultur-Äpfel dokumentiert. Er gehört in Europa zu den ältesten kultivierten Obstarten und ist auch darüber hinaus weit verbreitet. Das hat ihm auch zu einer großen symbolischen Bedeutung verholfen: Er ist Symbol der Liebe, der Sexualität, der Fruchtbarkeit und des Lebens, der Erkenntnis und Entscheidung sowie des Reichtums. Der Apfel taucht in zahllosen Märchen auf und spielt in Mythologien und Ritualen eine Rolle.

Im Vergleich zu dem meisten anderen Obst ist er relativ anspruchslos, was Boden und Lage angeht – er wächst so ziemlich überall und ist schon deshalb in vielen Gärten, an Wegesrändern und Alleen zu finden. Und weil er so beliebt ist, gibt es eine Vielzahl von Züchtungen. Manche sind den frühen Wildformen noch sehr ähnlich, andere wurden schon deutlich weiter entwickelt: Doch bei allen Unterschieden ist der Apfel vitaminreich, kalorienarm, rundum gesund und einfach praktisch, und das wissen auch Kinder und Eltern zu schätzen. Wie selbstverständlich der Apfel zu unserer Ernährung gehört, kann man auch daran sehen, dass von dem in Deutschland geernteten Obst rund 80% Äpfel sind und dass jeder Bundesbürger durchschnittlich 26 kg Äpfel pro Jahr isst.

Einige Unterschiede zwischen den Sorten merkt man schon an Äußerlichkeiten: Manche Äpfel sind klein und fleckig, andere groß und äußerlich makellos. Die einen sind typisch apfelrund, andere haben z. B. eine glockenartige Form. Und auch die inneren Werte können sehr unterschiedlich sein: Es gibt süße und saure Äpfel, feste und mehlige, manche Sorten eignen sich eher zum Kochen oder Backen als zum Naschen, und es gibt Äpfel, die man gut einlagern kann, und solche, die man lieber bald verzehren sollte. Da merkt man schnell: Apfel ist nicht gleich Apfel.

Doch diese Vielfalt der Sorten und der Eigenschaften ist im Alltag oft nicht mehr zu erleben. Gärten werden zu Bauland, Obstbäume werden durch pflegeleichte Ziergewächse ersetzt, und in den Supermarktregalen liegen oft ganzjährig die immergleichen Importäpfel aus Übersee. Da kommt man nicht auf die Idee, nach den Besonderheiten einzelner Sorten zu fragen. Dabei haben gerade die alten Sorten neben der geschmacklichen Vielfalt auch ganz praktische Vorteile, zum Beispiel dass sie sich oft besser lagern lassen, vitaminreicher sind als die Züchtungen und dass einige auch von Allergikern gut vertragen werden. Aber auch wenn Sie nicht einlagern wollen und auch keine Apfelallergie beachten müssen: Schauen Sie doch beim nächsten Einkauf mal auf die Sorte und die Herkunft des Apfels. Bestimmt gibt es da noch etwas zu entdecken. Und wenn Sie ein bisschen Platz im Grünen haben, pflanzen Sie einen Apfelbaum – so, wie es schon Martin Luther gesagt hat.

Wenn sie einen Apfelbaum einer alten Sorte pflanzen wollen, dann schauen Sie doch mal unter www.alte-obstsorten-online.de oder unter www.hoffmann-obstbaumschule.de. Und wenn Sie keinen Platz für einen Baum haben, dann finden Sie Streuobstwiesen in Ihrer Nähe unter www.mundraub.org.

Aber bitte mit Soße!

Kein Schnippeln, kaum Kochen, wenig zum Abwaschen – und trotzdem im Handumdrehen eine ganze Mahlzeit. Vom Salat aus der Tüte über Gemüsesuppe zum Anrühren, Teig aus der Flasche, Soßen aus dem Glas bis zur komplettem Mahlzeit aus der Aluschale - das Angebot an Fertigprodukten ist riesig. Wenn die Zeit knapp ist oder die Übung fehlt, kann man die Nahrungszubereitung mehr oder weniger ganz der Industrie überlassen, die sich auf diesen Bedarf perfekt eingestellt hat.

Bei allen diesen Lebensmitteln hat uns die Industrie schon einen Teil der Mühe abgenommen: Je nach Bearbeitungsgrad wird einem nur die Vorbereitung erspart oder gleich die komplette Zubereitung inklusive Abschmecken. Da bleibt schnell nicht nur die Kreativität der Köche auf der Strecke, sondern es gehen auch die gesunden Inhaltsstoffe der Lebensmittel verloren. Einfach gesagt: Meist sind zahlreiche Zusätze darin enthalten, um gleichbleibende Qualität und Lagerfähigkeit zu gewährleisten. Eine Tütensuppe, auf der mit erntefrischem Gemüse geworben wird, sollte einem zu denken geben. Und dass etwa Brokkoli-Tütensuppe nach Brokkoli schmeckt, liegt am wenigsten am Brokkoli selbst. Denn um Konsistenz und Geschmack zu erhalten, setzen die Hersteller fast immer Zusatzstoffe, Aromen und Geschmacksverstärker ein. Je höher der Grad der Verarbeitung, desto mehr davon und desto weniger an gesunden Nährstoffen, wie Vitaminen, Mineralstoffen oder sekundären Pflanzenstoffen.

Natürlich sparen Fertiggerichte auch Zeit. Aber industriell hergestellte Lebensmittel schmecken immer gleich. Denn bei jedem Fertigprodukt waren Food-Designer, Chemiker und Technologen an der Entwicklung beteiligt. Sie sorgen dafür, dass dem Verbraucher der Eindruck einer echten Mahlzeit und echter Produkte vermittelt wird – manchmal besser als es die Natur selbst kann. So schmecken zum Beispiel vielen Kindern Erdbeeren oder Orangen heute schon nicht mehr süß und intensiv genug, weil sie an den Geschmack aus Milchshakes, Joghurts oder Fruchtnektar gewöhnt sind. Gemüse ist nicht aromatisch genug, weil es von Natur aus nicht so salzig und gewürzt ist wie Pommes oder Fast Food. Und in der Kindheit wird der Geschmack geprägt: Wer größtenteils mit Fertig- statt mit frischen Produkten aufwächst, wird als Erwachsener nur schwer Gefallen an echtem Obst und Gemüse finden.

Wer sich das Kochen von den Lebensmittelkonzernen abnehmen lässt, hat auch nur wenig Einfluss darauf, wie viel Fett, Salz und Zucker er zum Beispiel neben den Zusatzstoffen zu sich nimmt – und das ist in Fertiggerichten meist reichlich. Außerdem gerät vor lauter Bequemlichkeit leicht in Vergessenheit, dass sich vieles auch mit wenigen Handgriffen selber machen lässt. Aus echten Zutaten, ganz ohne Geschmacksverstärker und ohne viel Verpackungsmüll. Und es kann richtig Spaß machen, wenn die Gerichte nie ganz gleich schmecken. Dass selbstgemachtes Essen nicht langweilig schmeckt, dafür sorgen zum Beispiel leckere Soßen und Dressings. Viele sind leicht hergestellt und verleihen den Speisen Raffinesse und Charakter.

Ohne fehlt mir nichts

Wer heute erwachsen ist, wird sich gut an die Zeiten erinnern können, als Vegetarismus noch etwas Besonderes war, nicht nur eine unter mehreren möglichen Kostformen. Vegetarier mussten in den siebziger und achtziger Jahren ihre Abkehr von der vorherrschenden Ernährungskultur gegen einigen Widerstand formulieren und standen schnell als ökologische Wollpulliträger im Abseits. Denn Esskultur ist viel mehr als nur die von der Mehrheit der Bevölkerung praktizierte Nahrungsaufnahme. Sie ist auch der Ausdruck eines geteilten Selbstverständnisses, in dem bei uns lange Zeit Fleisch eine hohe Symbolkraft hatte und heute oft noch hat. Und wer sich offen davon distanziert, grenzt sich aus dem gesellschaftlichen Zusammenhang aus.

 „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“, so wurde ab Ende der sechziger Jahre von der Marketingagentur der Agrarwirtschaft geworben. Dieser Slogan erinnert an die jahrmillionenalten Grundlagen unserer heutigen Essgewohnheiten. Der Hunger auf das eiweißreiche Fleisch trieb schon in der Steinzeit die Sippen weite Strecken durch das Land. Wer da nicht mithalten konnte und nicht gut ernährt war, war schwächer als die anderen, und seine Überlebenschancen waren deutlich schlechter. Lange Zeit war Fleisch kostbar und selten, und so war es immer auch ein Symbol für Wohlstand und Erfolg. Nach dem zweiten Weltkrieg ist das in den Jahren des Aufbaus deutlich zu erleben gewesen: Fleisch essen hieß auch, die schlimmen Zeiten hinter sich zu lassen. Das hat auch seinen Ausdruck in den Gerichten: Um die Fleischkomponente als Höhepunkt werden die anderen Speisen als Beilagen drapiert – Sättigungsbeilage ist eine Bezeichnung, die das schön zum Ausdruck bringt.

Heute brauchen die Menschen in Europa nicht nur weniger Energie, um ihre Nahrung zu besorgen; auch der übrige Alltag verlangt den meisten weniger körperliche Aktivität ab, und bei vielen Kindern hat der Bewegungsmangel sogar schon bedrohliche Ausmaße angenommen. Mehr und mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass eine fleischarme oder fleischlose Kost nicht nur lecker schmeckt, sondern alle lebenswichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge zuführen kann, wenn man insgesamt auf eine ausgewogene Ernährung achtet. Wer seine Kinder allerdings vegan ernähren möchte, sollte sich unbedingt professionell beraten lassen, denn wenn alle tierischen Produkte wegfallen, ist die Gefahr von Mangelerscheinungen besonders im Wachstum sehr groß. Lässt man nur das Fleisch weg, kann das gut durch viele Vollkorn- und Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte, frisches Obst und Gemüse, Getreide und Nüsse ausgeglichen werden.

Neben den gesundheitlichen Vorteilen werden auch die ökologischen und ethischen Anliegen der Vegetarier zunehmend anerkannt, denn die Begleiterscheinungen unseres sehr großzügigen Fleischkonsums werden immer deutlicher, von der qualvollen Massentierhaltung bis zu den negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Aus den freakigen Wollpulliträgern von einst sind hippe Trendsetter von heute geworden: Fleischlos kann richtig schick sein.

Leichter durch die Kälte

Jeder kennt es, dass sich die Essgewohnheiten je nach Jahreszeit ändern, ohne dass wir das bewusst steuern müssen. Das hat schon allein mit dem Angebot zu tun, das es in der Saison gibt: Im Frühling gibt es das erste Gemüse und die ersten frischen Kräuter, im Sommer viel Salat und Obst, im Herbst die ganze Vielfalt der Ernte. Zum Winter gehören viele Kohlsorten und Wurzelgemüse, die uns z. B. leckere Eintöpfe und Suppen bescheren.

Der Winter ist traditionell geprägt von deftigen und oft auch fleischhaltigen Gerichten. Das passte früher auch gut in die kalte Jahreszeit, weil der Körper mehr Energie braucht, wenn es kühler ist. Und wenn man ein bisschen zugenommen hat, war das seinerzeit gar nicht so schlecht, denn so konnten sich die Menschen ein bisschen Winterfell zulegen, das sie dann spätestens zum Frühjahr auch wieder abgelegt hatten.

Dazu kommt, dass wir mit der weihnachtlichen und festlichen Stimmung oft den Verzehr von Fleisch verbinden. Fleisch ist bei uns ein Symbol für Wohlstand, für Festlichkeit und Kraft – „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“ hieß es lange Zeit in der Werbung. Und was passt besser in die Feiertage, als sich einen Festtagsbraten zu gönnen.

Doch heutzutage sind die Wohnungen gut geheizt, die Menschen bewegen sich in warmen Autos und Bahnen, und die winterliche Landschaft bildet allenfalls die stimmungsvolle Kulisse dazu, ohne dass wir die Kälte länger ertragen müssten als wir wollen.

Und trotzdem halten sich diese jahrtausendealten Vorlieben im Gedächtnis und in den Traditionen ganzer Gesellschaften, auch wenn die äußeren Anlässe wie Kälte und Mangel längst an Bedeutung verloren haben. Schön an diesen Traditionen ist, dass sie uns den Rhythmus des Jahres auch in den Speisen erleben lassen, und das ist angesichts der mehr oder weniger durchgehenden Verfügbarkeit fast aller Lebensmittel sehr viel wert. In Kulturkreisen, in denen die Wechsel der Jahreszeiten seit jeher viel weniger zu spüren sind, sind auch die saisonal unterschiedlichen Vorlieben und Bedürfnisse beim Essen immer schon viel weniger ausgeprägt gewesen und es fehlen oft die jahreszeitlichen Gerichte.

Die Kehrseite unserer Vorlieben ist, dass die Waage nach Weihnachten häufig wieder ein paar Kilo mehr anzeigt, weil wir zwar sehr reichhaltig essen, aber uns meist noch viel weniger körperlich betätigen als im Sommer. Und leider müssen sich auch immer mehr Eltern Gedanken um das Gewicht ihrer Kinder machen, denn viele schleppen schon ohne Weihnachten ein paar Pfunde zuviel mit sich herum.

Es gibt viele Möglichkeiten, dem winterlichen Bedürfnis nach würzigen Speisen und heißen Getränken nachzukommen. Aber dann ist eben ein wärmender Tee oder ein fettarmer Gewürzkakao besser als eine heiße Schokolade mit Sahnehaube, und auch bei den Speisen kann man viel variieren, ohne gleich mit den liebgewordenen Traditionen brechen zu müssen.

Und zu guter Letzt kann man sich auch im Winter ganz schön verausgaben, wenn man will. Lassen Sie das Auto einmal stehen, gehen Sie lange Wege durch die frische Luft und toben Sie sich aus – die Kinder werden es Ihnen gerne vormachen.

Alte Genüsse

Dass Obst und Gemüse zu einer gesunden Ernährung dazu gehören, wissen die allermeisten Menschen. Aber für viele ist Gemüse fast gleichbedeutend mit Möhren, Erbsen und Kartoffeln – eben jenen Früchten, die es in mehr oder weniger gleichbleibender Qualität das ganze Jahr über zu kaufen gibt. Auch beim Obst ist es nicht viel anders: Äpfel und Bananen bestimmen ganzjährig das Angebot. Aber wann bekommt man schon mal Quitten oder Kochbirnen zu kaufen? Und wann gibt es außer Cox Orange und Braeburn auch einmal Äpfel namens Goldparmäne oder graue Renette?

Im Herbst ist das anders. Da kommen viele Obst- und Gemüsesorten in den Handel, die nicht ganzjährig verfügbar sind, sondern aus der Region stammen und teils nur kurze Zeit Saison haben, wie Pastinaken, Topinambur, Stielmus, Schwarzwurzeln, Steckrüben und viele andere.

Manche Sorten sind aber auch mehr oder weniger aus den Regalen verschwunden, etwa weil sie den heutigen Gewohnheiten nicht mehr entsprechen –  so zum Beispiel das Einkochobst, das roh nicht genießbar ist: Quitten schmecken ungekocht nicht, dafür eignen sie sich hervorragend für die Herstellung von Gelee oder Kompott. Oder Obst, das sich nur kurz lagern lässt, wie z. B. Reineclauden – sie werden schnell unansehnlich, dafür sind sie davor besonders süß und aromatisch.

Ein anderes Beispiel sind Pastinaken: Bis vor 300 Jahren waren sie die Gemüsesorte, die in Deutschland am meisten angebaut wurde. Heute dagegen ist die Pastinake als Gemüse fast in Vergessenheit geraten, dabei ist sie reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Aber die sehr lange Reifezeit von sieben Monaten hat dazu geführt, dass sie von Kartoffeln und Karotten verdrängt wurde. Vielen alten Obst- und Gemüsesorten geht es ähnlich: Sie werden aus Gründen des Großanbaus und    -‍handels kaum mehr gezogen, weil Händler und Erzeuger an hohen Erträgen und guter Lagerfähigkeit mehr interessiert sind als an geschmacklicher Vielfalt und Nährstoffreichtum, oder weil Verbraucher sich vom Äußeren der Früchte leiten lassen – und sie haben oft damit zu kämpfen, dass sie als krankheitsanfällig und wenig ertragreich gelten.

Nicht zuletzt der gegenwärtige Bio-Boom bringt wie nebenbei auch die alten Sorten wieder ins Angebot, die bereits zu Großmutters Zeiten auf Feldern und in Gärten kultiviert wurden. Neben dem Reiz des – scheinbar – Neuen oder einem gewissen Retro-Schick: Alte Sorten haben oft auch einige ganz handfeste Vorteile:

Viele von ihnen sind aromatischer und nährstoffreicher als die neuen Varianten, und sie wirken häufig auch weniger allergieauslösend. Und mit ihnen kommen eine Vielfalt und ein Abwechslungsreichtum zurück, die in Zeiten der industriellen Lebensmittelherstellung nicht mehr selbstverständlich sind. Für diese besonderen Geschmackserlebnisse lohnt es sich auch, einen kleinen Umweg auf den Wochenmarkt oder in den Bioladen zu machen.

Für die Kleinen nur das Beste?

Bei jedem Einkauf lächeln uns unzählige Kinderlebensmittel freundlich aus den Regalen an. Weit über tausend Produkte gibt es schon, die gezielt für Kinder entwickelt wurden: Bunt bedruckt und mit Fotos von Kindern versehen oder von Figuren, die bei den Kleinen beliebt sind wie Biene Maja, Tigerente, Ferdi Fuchs und zahllosen anderen. Und auf der Verpackung wird vollmundig damit geworben, dass sie besonders gesund seien, weil sie Vitamine enthalten oder Calcium. Oder weil sie Dinge nicht enthalten sollen, die als ungesund bekannt sind.

Mit Kinderlebensmitteln lässt sich viel Geld verdienen, und das haben die Hersteller nur zu gut verstanden: Nach einer Untersuchung der Organisation Foodwatch war das Werbebudget der Lebensmittelindustrie für Schokolade, Süßwaren und Eiscreme im Jahr 2011 fast 100 Mal so groß wie das für Früchte und Gemüse.

Oft verbirgt sich dahinter aber gezielte Täuschung: Wenn Gummibärchen damit beworben werden, dass sie „ohne Fett“ sind, ist das keine Ausnahme: Fett gehört auch gar nicht hinein, aber wir nehmen es erst einmal als Besonderheit hin. Mit dem gleichen Recht könnte man auch auf eine Packung Butter schreiben, dass sie „ohne Zucker“ ist.

Vitamine oder Mineralstoffe werden zugesetzt, weil sie die Lebensmittel gesund erscheinen lassen, aber solange sie gleichzeitig zu viel Zucker oder Salz, Fett, künstliche Aromen und etliche Zusatzstoffe enthalten, helfen die Vitamine auch nicht weiter, oft sind sie sogar überdosiert. Oder es werden irreführende Botschaften verkündet, wie etwa „ohne Kristallzucker“, wenn Kristallzucker lediglich durch eine andere, nicht weniger schädliche Zuckerart ersetzt wurde. Das alles geht, weil es für Kinderlebensmittel keine Richtlinien für die Hersteller gibt – anders als etwa bei Säuglingsnahrung oder bei Nahrung, die mit dem Hinweis „ab dem 12. Monat“ gekennzeichnet ist.

Dabei steht es gar nicht gut um die Ernährung der Kinder.  Nur etwa die Hälfte isst die empfohlene Menge an Obst und Gemüse, viele nehmen viel mehr Süßwaren und Softdrinks zu sich als empfohlen – jedes siebte Kind ist zu dick, ein Prozent der jungen Menschen leidet bereits heute an Altersdiabetes.

Zu den direkten Folgen der Fehlernährung kommen noch die indirekten dazu: Die Kinder werden an einen unnatürlichen Geschmack gewöhnt, während sie ihren Geschmackssinn noch  entwickeln und während die Grundlagen für das ganze Leben gelegt werden. Und Ernährung verliert ihre Normalität und Selbstverständlichkeit im Alltag, wenn die Kinder lernen, dass sie immer eine Extrawurst bekommen müssen: Essen ist nicht Belohnung, Liebesbeweis oder Ersatz für Zuwendung.

Trotzdem kann man gesunde Ernährung auch ein bisschen kindgerecht dekorieren: Radieschenmäuse, Gemüse mit Ausstechförmchen in Form gebracht, Vollkornbrot in Herz- oder Sternform geschnitten – das sieht gut aus und macht allen Spaß. Und Sie wissen, was Sie Gesundes anbieten.

Alles frisch?

Die angenehme Wärme des Sommers hat auch eine Kehrseite beim Umgang mit Lebensmitteln: Sie kann bewirken, dass sich Keime im Essen rasant vermehren. Gerade im Sommer gilt daher, dass alle frischen Lebensmittel so lange wie möglich gekühlt werden. Das fängt schon beim Einkauf an: Tiefkühlkost sollte zuletzt zum Einkauf getan und dann in einer Kühltasche transportiert werden, und auch Lebensmittel aus dem Kühlregal dürfen nur kurz ungekühlt bleiben. Danach sollte man die Lebensmittel erst aus der Kühlung nehmen, wenn man sie anschließend verwendet. Wenn frische Lebensmittel längere Zeit über Kühlschrank­temperatur lagern, können sich darin krank machende Bakterien vermehren, ohne dass man dies bemerkt.

Besonders tierische Lebensmittel sind gelegentlich mit Keimen belastet, die erst durch Erhitzen wieder abgetötet werden können. Rohes oder halbrohes Fleisch, also etwa Mett, Carpaccio oder ein blutiges Steak, sind daher riskant, aber auch rohe Eier und Milchprodukte wie Frischkäse, Quark und Joghurt. Vor allem Fleisch und Fisch sollten gut durchgegart werden. Rohe Eier sind in vielen Speisen enthalten, denen man es auf den ersten Blick nicht immer ansieht, etwa in selbstgemachter Mayonnaise, Aioli und einigen Soßen, aber auch in vielen Desserts wie Tiramisu oder Zabaione. Besonders für Schwangere, Kranke oder geschwächte Menschen sind solche Gerichte ungeeignet.

Beim Zubereiten von Fleisch oder Fisch muss man darauf achten, dass alles, was mit dem rohen Fleisch oder Blut Kontakt gehabt hat, gründlich abgespült wird: Hände, Messer, Bretter, Arbeitsflächen usw. Genauso sollte fertig Gegrilltes nicht auf denselben Teller zurück gelegt werden, auf dem es schon roh gelegen hat. Fleischsaft, Flüssigkeit vom Auftauen oder Blut sollten mit einem Küchenkrepp aufgenommen werden oder mit einem Lappen, der dann gleich in die heiße Wäsche kommt – aber nicht mit dem Spültuch, das danach noch weiter verwendet werden soll.

Überhaupt bieten Spültücher, -schwämme und -bürsten einen guten Nährboden für Keime, weil sie meist über viele Stunden warm und feucht sind. Tücher und Schwämme sollten daher sehr regelmäßig ausgetauscht werden, die meisten kann man heiß waschen. Spülbürsten können gut in der Spülmaschine mitgewaschen werden. Insgesamt kommt man zu Hause aber mit den althergebrachten Mitteln wie Wasser, Seife und Spülmittel schon sehr weit. Desinfektionsmittel, Einmalhandschuhe und keimtötende Müllbeutel sind normalerweise unnötig.

Auch auf pflanzlichen Lebensmitteln können sich Bakterien vermehren, wenn sie lange ungekühlt bleiben, besonders wenn sie schon kleingeschnitten sind wie Salat oder Rohkost. Daher sollten auch Gerichte mit rohem Obst und Gemüse erst kurz vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank genommen werden. Für unterwegs eignet sich jetzt besser Obst und Gemüse, das man auch unzerkleinert mitnehmen kann, z. B. Äpfel oder Möhren. Oder Sie entscheiden sich für Getreideprodukte wie Brot oder Brötchen, vielleicht die Kräuterbrötchen aus dem Newsletter vom Sommer 2014.

Was ist in meiner Tasse?

Seit sehr langer Zeit schon trinken die Menschen Tee, und in vielen Kulturen gibt es dafür regelrechte Zeremonien. Aber auch Eistee, der im Sommer gegen den Durst schnell aus der Flasche getrunken wird, gehört zu den zahlreichen Varianten, wie uns Tee begegnet. Und gerade das macht Tee so vielfältig: Er kann heiß oder kalt getrunken werden, er kann gesundheitsfördernde, erfrischende, beruhigende oder belebende Wirkung haben und es gibt ihn in den verschiedensten Geschmacksrichtungen. Die reichen vom klassischen Kräutertee bis zu den ausgefallensten aromatisierten Mischungen, deren Geschmack auch einem Bonbon alle Ehre machen würde.

Gerade zu Weihnachten gibt es Aromen in fast unbegrenzter Vielfalt, von „Bratapfel“, „Kaminträume“, „Glühzauber“, „Wintersonate“ und „Christmas Cookies“ bis „Kandierte Früchte“ findet man alles, worauf der Gaumen Lust haben könnte. Aber: Was sind das eigentlich für Aromen, die den Tees zugesetzt werden, und worauf sollte man bei Tee allgemein achten?

Für Kinder ist Kräuter- oder Früchtetee ideal. Als Einzelkräuter sind Pfefferminze, Zitronenmelisse oder Brennnessel sehr bekannt, aber auch aus Blüten (z. B. Kamille, Hibiskus), Samen (Fenchel) oder getrockneten Fruchtstücken (Apfel, Hagebutte, Orange) kann man Tee zubereiten. Wenn die Tees auch eine medizinische Wirkung haben, sollte man öfter die Sorte wechseln, damit sich keine Gewöhnung einstellt. Außerdem gibt es die unterschiedlichsten Teemischungen, die auch Gewürze wie Zimt, Ingwer, Kardamom enthalten können.

Manche Tees bestehen ganz überwiegend aus Gewürzen, am bekanntesten ist der Yogi-Tee. Sie sind sehr belebend und schmecken gut, wenn man sie heiß mit Milch und Zucker oder Honig trinkt – dann sind sie aber auch sehr nahrhaft und als Durstlöscher nicht geeignet.

Schwarzer, grüner oder weißer Tee ist für Kinder wegen des darin enthaltenen Koffeins als regelmäßiges Getränk nicht zu empfehlen, auch wenn größere Kinder schon einmal eine Tasse davon trinken können.

Viele Hersteller setzen ihren Tees noch Aromen zu, um den Geschmack zu verstärken. Das sind meist synthetisch hergestellte, künstliche Aromen (siehe Kasten im Innenteil). Für Kinder ist es auch bei Tee wichtig, dass sie sich an den natürlichen Geschmack der Zutaten gewöhnen, damit sie nicht durch viel zu intensive und künstliche Aromen falsche Erwartungen entwickeln. Allein deshalb sollten künstlich aromatisierte Tees die Ausnahme sein, aber auch weil die Grenzwerte für Schadstoffe bei aromatisiertem Tee höher liegen als bei reinem Tee. Eistee, Bubble Tea und Instant-Tees scheiden wegen des meist hohen Zuckergehaltes und häufig auch anderer bedenklicher Zutaten für eine gesunde Ernährung aus.

Als Alternative kann man sich nicht nur Eistee sondern auch „Geschmacktees“ selber herstellen, z. B. indem man dem Tee frische Minze, eine Zitronenscheibe, ein Stück Zimtstange, Orangenstücke oder frisch gepressten Orangensaft zugibt. Auch Ingwerstücke, Kardamom oder getrocknete Apfelschale eignen sich gut. Da sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt, und vieles macht auch optisch etwas her!

Erntedank im Überfluss

Wir haben das Glück, in einer Gesellschaft zu leben, in der Lebensmittel im Überfluss angeboten werden. Wir sind es gewohnt, fast jederzeit die volle Palette an Früchten aus der ganzen Welt kaufen zu können. Dass das keine Selbstverständlichkeit ist, ist uns oft nicht bewusst, weil der Zusammenhang zwischen den Jahreszeiten und den Früchten der jeweiligen Saison kaum noch geläufig ist.

So ist es nicht überall: Weltweit leidet etwa jeder achte Mensch an Hunger, und jedes Jahr sterben mehr Menschen an Hunger als an den Krankheiten AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Kinder sind vom Hunger besonders betroffen. Viele Kinder sterben daran, und jedes vierte Kind auf der Erde wächst aufgrund von Unterernährung nicht zu seiner Normalgröße heran.

Dass es so große Unterschiede auf der Welt gibt, hat viele Ursachen. Manche davon haben auch mit unserem Wohlstand zu tun. Viele unserer Lebensmittel werden importiert oder es werden Importe zu ihrer Herstellung benutzt, wie etwa Futtermittel aus Sojabohnen. Und viele dieser Importe stammen aus Ländern, in denen die Bevölkerung selbst nicht genug zu essen hat. Anderes wird von uns in diese Länder exportiert und bringt dort die heimische Landwirtschaft in große Schwierigkeiten.

Eine wichtige Rolle spielen auch unsere Ess- und Konsumgewohnheiten. Weil wir es gewohnt sind, dass alle Lebensmittel ständig und bis Geschäftsschluss erhältlich sind, bleibt im Handel täglich vieles übrig, was am Feierabend weggeworfen werden muss. Und weil Lebensmittel so günstig sind, leisten auch wir Verbraucher uns oft den Luxus, mehr zu kaufen als nötig und Übriggebliebenes und Unverbrauchtes wegzuwerfen, manchmal schon, bevor es verdorben ist. Die weggeworfenen Pausenbrote der Kinder sind ein Symbol dieser Haltung ebenso wie die fallengelassenen halbgegessenen Pizzastücke in der Fußgängerzone. Besonders ältere Menschen und Menschen, die aus armen Regionen zu uns gekommen sind, verstehen nicht, wie man Lebensmitteln so wenig Wert geben kann.

Für Kinder ist es wichtig zu erleben, dass Lebensmittel kostbar sind, auch wenn sie oft nicht teuer sind. Und wir Erwachsenen können ihnen dabei helfen: Was selbst angebaut und geerntet wurde, schmeckt nicht nur köstlich, es ist auch einzigartig und auf diese Weise kostbar. Was selbst zubereitet wurde, ist viel leckerer als anderes Essen. Kaum ein Kind würde ein selbstgebackenes Brötchen wegwerfen oder eine selbst gezogene Tomate nicht essen wollen. Und auch wenn ein Apfel nur von einem Baum am Wegesrand gepflückt wurde, wird er anders genossen als ein gekaufter aus dem Supermarkt. So kann Genuss im wahrsten Sinne ganz einfach sein. Die Arbeit, die darin steckt, macht Spaß, und selbstgemachtes Essen ist günstig.

Es finden sich auch unzählige Orte, an denen man sogar ernten kann, was man selbst nicht gepflanzt hat: von Alleen mit Obstbäumen über Streuobstwiesen bis zu Brombeerhecken am Fußweg – und das alles kostenlos!

Alles to go oder Suppe im Gehen?

Überall wird im Vorübergehen schnell einmal etwas gegessen, hier ein Brötchen mitgenommen, dort eben eine Cola gekauft: Wie Menschen essen, ist auch Spiegelbild der Umgebung, in der sie leben. Und in einer Gesellschaft, in der Hektik und Zeitnot zum Alltagsgefühl gehören, wird allzu oft nebenbei gegessen. Für viele Menschen ist der morgendliche Kaffee auf dem Weg  schon zum festen Ritual geworden, mit dem Becher in der Hand stehen sie in der Bahn oder eilen ins Büro. Zur Mittagszeit reicht es dann oftmals nur für ein Döner, eine Pizza oder eine Bratwurst auf die Hand. Für die Kinder gibt es ein Hörnchen vom Backshop, statt dass sie eine Brotdose von zu Hause mitgegeben bekämen. Darauf haben sich auch die Geschäfte eingestellt. Selbst der Bäcker um die Ecke sieht manchmal schon aus wie ein Schnellimbiss, und vom Kaffee bis zur Suppe gibt es dort fast alles auch to go.

Gesund ist dieses Essverhalten nicht. Denn der Körper braucht Zeit, um sich auf das Essen einzustellen, und er braucht Ruhe, das Gegessene zu verdauen. Wer häufig im Vorübergehen ist, verliert leicht den Überblick, was er über den Tag oder die Woche verteilt gegessen hat, denn oft bleiben die vielen kleinen Mahlzeiten nicht im Gedächtnis haften. Eine maßvolle und ausgewogene Ernährung ist dann schwer einzuhalten.

Dazu kommt, dass der Alltag auf diese Weise nicht mehr von den Mahlzeiten strukturiert wird und der Rhythmus von Essen und Pausieren durcheinander gerät. Von den Menschen mit einem unregelmäßigen Tagesablauf isst – Studienergebnissen zufolge –  nur noch etwa ein Drittel, wenn sie Hunger haben. Das Essverhalten der meisten hat sich losgelöst vom natürlichen Appetit-Rhythmus – man isst, wenn sich gerade die Gelegenheit ergibt: Besonders unter jungen Menschen ist es weit verbreitet, die Hauptmahlzeiten vollständig durch kleinere Snacks zu ersetzen.

Diese Art des Gelegenheitsessens wirkt sich auch auf die Qualität aus: Die Gefahr der einseitigen Ernährung ist höher, Obst und Gemüse kommen im Speiseplan oft zu kurz. Stattdessen essen die Mobile-Eaters doppelt so oft Fast Food wie diejenigen, die einen regelmäßigen Tagesablauf haben. Was in dem Gekauften alles enthalten ist, kann man oft nur ahnen.

Kinder müssen lernen, auf die Bedürfnisse des Körpers zu achten. Regelmäßige Essenszeiten helfen dabei, und Erwachsene sollten sich diese Tugend in der Hektik des Alltags nicht abgewöhnen. Und wer einmal nicht zuhause isst, kann sich wenigstens etwas Gutes von dort mitnehmen und es in aller Ruhe genussvoll verzehren. Essen ist keine Nebensache.

Bitte mal kräftig zubeißen!

Für viele Eltern ist es selbstverständlich, dass Babies und Kleinkinder nach der Stillzeit allmählich mit Brei an die sogenannte Beikost gewöhnt werden, bis sie schließlich am Familienessen teilnehmen können. Der Babybrei gehört zum Aufwachsen genauso dazu wie Windeln und lange Nächte.

Das ist bequem für Kinder und Eltern, denn Brei ist praktisch in der Zubereitung, leicht zu füttern, und es besteht kaum die Gefahr des Würgens.

Viele Eltern gewöhnen sich so sehr daran, dass sie aus den Augen verlieren, wie früh Kinder auch schon feste Nahrung probieren können und wie wichtig das Kauen für ihre Entwicklung ist.

Dazu kommt, dass die Lebensmittelindustrie diese Haltung unterstützt und viele Kinderlebensmittel anbietet, die weich sind und ohne viel Kauen geschluckt werden können. Die Regale sind voll von Kinderjoghurts, Milchschnitten, Sandwichbrötchen, süßen Puddings und Fruchtpürees in der Tube, als müsste man selbst größeren Kindern die vermeintliche Last des Kauens ersparen. Das suggeriert vielen Eltern, dass sie ihren Kindern etwas Gutes tun, wenn sie ihnen spezielle, weiche Kindernahrung anbieten, statt sie am Familienessen zu beteiligen.

Dabei ist Kauen wichtig, denn nur beim Kauen wird die Nahrung mit Speichel versetzt und im Mund aufgeschlossen: So entwickelt sich der volle Geschmack der Speisen, und die erste Stufe einer gesunden Verdauung beginnt. Natürlich dauert das Essen dadurch länger, aber das ist auch gut so. Denn nur so kann sich das natürliche Sättigungsgefühl einstellen. Kinder, die ihre Nahrung ohne Kauen in sich hineinschlingen, essen oft viel mehr als sie brauchen und werden übergewichtig.

Außerdem verliert das Essen seine Selbstverständlichkeit, wenn Kinder bei der Auswahl der Lebensmittel immer eine Sonderbehandlung erfahren. Oft ist es dann später schwer, die Kinder mit dem Familienessen zufriedenzustellen, und die Eltern haben das Gefühl, ihre Kinder mäkelten an allem herum.

Deshalb sollten Kinder so früh wie möglich das probieren und mitessen dürfen, was auch die anderen bekommen. In dieser Frage hat sich die Auffassung auch geändert: Schon ab einem halben Jahr können Kinder Kleinigkeiten probieren, auch wenn sie davon nicht viel essen: Sie dürfen an einer Brotrinde kauen, an einem Stück Gurke nagen oder leicht  angedünsteten Brokkoli essen.

Etwa mit neun Monaten, wenn sie sich selbst aufrecht halten können, sollten Kinder mit am Tisch sitzen und mitessen – dazu muss das Familienessen aber auch knackig sein.

Nebenbei hat das Essen auch eine wichtige Funktion für die Sprachentwicklung, denn beim Kauen und Schlucken werden auch Muskeln trainiert, die für die Lautbildung und für eine genaue und deutliche Artikulation zuständig sind. Diese Entwicklung dauert bis ins Grundschulalter, und oft sind es gerade die Kinder, die ihren Mund beim Essen kaum bewegen, die auch undeutlich oder fehlerhaft sprechen. Wer bereits den Kleinen etwas zum Kauen gibt, tut ihnen auch in dieser Hinsicht etwas Gutes.

Mit kleinen Dingen große Freude machen

Schenken ist etwas, das Menschen zu allen Zeiten und in allen Kulturen getan haben und noch tun. Es gehört zum Leben dazu, es verbindet den Schenker und den Beschenkten in der Geste, in der damit ausgedrückten Verbundenheit und oft auch in dem verschenkten Gegenstand: Ich habe an Dich gedacht, das könnte Dir gefallen, Du bist mir wichtig, ich möchte Dir etwas geben – solche Gedanken schwingen mit, wenn wir schenken. Schenken ist eine besondere Art zu kommunizieren. Das ganze Jahr über gibt es verschiedenste Anlässe, einander etwas zu schenken, und für viele Menschen ist die Freude beim Schenken mindestens so groß wie beim Beschenkt-Werden.

Zur Weihnachtszeit spielt das Schenken traditionell eine besonders große Rolle. Und weil heutzutage in weiten Kreisen der Gesellschaft ein relativer Wohlstand herrscht, drückt sich die Bedeutung der Geschenke auch gerne in ihrer Größe, manchmal auch schlicht im Preis aus. So kommt es oft zu der paradoxen Situation, dass Menschen, die schon viel mehr als alles Nötige haben und eigentlich gar nichts mehr brauchen, sich regelmäßig mit immer teureren Geschenken überbieten.

Doch wie kostbar ein Geschenk ist, entscheidet sich meist nicht am Preis, sondern an der Originalität, an seiner Besonderheit. Kinder haben dafür ein gutes Gespür. Sie haben von klein auf einen Sinn fürs Schenken, auch wenn der noch stark von den Vorstellungen der Eltern abweicht. Schon Einjährige machen anderen gerne eine Freude, und das Abgeben und Verschenken fällt gerade den Kleinen weniger schwer, als es oft vermutet wird. Natürlich haben sie dabei ganz eigene Maßstäbe für den Wert der Dinge, und auch die Höflichkeitsregeln rund ums Wünschen und Schenken muss ein Kind erst lernen.

Daraus kann sich ein Spannungsfeld entwickeln, in dem die Kinder nicht so einfach zurechtkommen. Denn sie erleben, wie hoch die Erwartungen sind, die um sie herum auf die Geschenke und die Beschenkten gerichtet sind. Sie selbst können da nicht immer mithalten, besonders wenn es darum geht, etwas Teures zu kaufen, wie es ihnen manche Erwachsene vormachen. Wir können von den Kindern lernen und sie in dem bestärken, was ihre Stärke ist: Kostbarkeiten zu verschenken, die man nicht kaufen kann. Und weil auch Kinder schon oft erlebt haben, dass Liebe sprichwörtlich durch den Magen geht, eignen sich dafür gut essbare Kleinigkeiten, die sie schon selbst herstellen und an denen sie den Wert von Lebensmitteln neu erfahren können.

Fleisch ist (doch) kein Gemüse

Früher ist es etwas ganz Besonderes gewesen, wenn der Sonntagsbraten auf dem Tisch stand, und gerade die Älteren können sich an Zeiten erinnern, in denen Fleisch auch bei uns Mangelware und kostbar war. Gerade wenn auch die übrige Versorgungslage mit Lebensmitteln knapp ist, kann Fleisch als Lieferant wichtiger Nährstoffe eine große Bedeutung haben. Diese Überzeugung hat sich länger gehalten als die Mangelsituation der Kriegs- und Nachkriegsjahre, so dass auch mit dem Slogan „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“ noch geworben wurde, als längst keine Knappheit mehr in deutschen Geschäften herrschte. Viele Menschen waren sogar überzeugt, dass besonders Kinder jeden Tag Fleisch essen müssten, um gesund und kräftig aufzuwachsen.

Heute ist die industrielle Fleischproduktion so weit vorangeschritten, dass die meisten Menschen sich sogar täglich Fleisch leisten können. Gleichzeitig weiß man inzwischen, dass zuviel tierisches Eiweiß dem Körper auch schaden kann. Die möglichen Folgen eines übermäßigen Fleischkonsums reichen z. B. von der Bildung von Nierensteinen über Osteoporose, Arteriosklerose und Gicht bis zu einem erhöhten Krebsrisiko. Außerdem wird die Entstehung von Übergewicht begünstigt, wenn die im Fleisch reichlich enthaltene Energie nicht durch entsprechend viel körperliche Anstrengung verbraucht wird. Aus ernährungsmedizinischer Sicht ist es daher heute viel wichtiger, darauf zu achten, dass nicht zuviel Fleisch gegessen wird, als dass davon genug auf den Teller kommt. Und das gilt genauso auch für Kinder: Es ist völlig ausreichend, wenn sie zwei- bis dreimal in der Woche eine kleine Portion Fleisch essen, und sie sollten auch nicht jeden Tag Wurst oder Aufschnitt zu sich nehmen. Und auch noch weniger Fleisch ist unproblematisch, wenn man auf einige wenige Faktoren achtet, wie zum Beispiel die geschickte Kombination verschiedener Lebensmittel. Kompliziert wird es, wenn man ganz auf tierische Lebensmittel verzichtet und auch Ei, Milch und Milchprodukte vom Speisplan streicht – und für Kinder ist eine solche vegane Ernährung ungeeignet.

Für viele Menschen sind es aber nicht nur gesundheitliche Gründe, derentwegen sie weniger Fleisch essen wollen. Die Produktion von Fleisch verursacht weltweit immerhin ein knappes Fünftel der schädlichen Klimagase, und sie verbraucht auch Lebensmittel: in einer Kalorie Fleisch stecken bis zu sieben pflanzliche Kalorien, die das Tier zum Aufwachsen benötigt hat.

Dazu kommen regelmäßige Berichte über die Bedingungen, unter denen Tiere in der Massentierhaltung leben, die geeignet sind, selbst einem hartgesottenen Fleischliebhaber den Appetit zu nehmen. Dass solche Gründe nicht nur die Ansichten einiger Außenseiter sind, zeigen weltweite Initiativen wie der Veggie-Tag, die auch in Hannover vertreten sind. Egal, ob alleine oder in einer Initiative mit anderen zusammengeschlossen: es lohnt sich, die persönlichen Essgewohnheiten zu überdenken, denn beim Fleisch ist weniger oft mehr.

Alles Plastik oder was?

Unbestritten: Plastik ist praktisch! Schnell hat man die Reste vom letzten Mittagessen für morgen in Plastikdosen verstaut, das angeschnittene Gemüse hält sich in Folie länger frisch, und die Getränkeflaschen aus Kunststoff sind sowieso viel leichter. Auch im Supermarkt sind die meisten Lebensmittel in Plastik verschweißt, Umverpackungen und Dosen sind mit Plastikbeschichtungen versehen, und das lose Gemüse und Obst tragen wir in Plastiktütchen zur Kasse. Ohne Plastik wäre unsere Welt kaum mehr vorstellbar.

Aber so ganz bedenkenlos, wie wir im Alltag mit dem „Wunderstoff“ umgehen, sollte man Plastik nach heutigem Erkenntnisstand doch nicht benutzen. Allein in Europa werden jährlich rund 50 Millionen Tonnen Kunststoff produziert, mehr als ein Drittel davon für Verpackungen. Und nach Gebrauch landen die dann meist im Müll.

Neben der hohen Belastung für die Umwelt kann Plastik auch der Gesundheit schaden. Bei direktem Kontakt mit Kunststoffen gehen Weichmacher und andere Bestandteile in die Lebensmittel über. Wie schädlich das für den Menschen genau ist, ist noch ungeklärt, nicht zuletzt weil die Hersteller die Zusammensetzung der Kunststoffe für sich behalten und weil die Wirkungen sich meist erst über einen langen Zeitraum aufbauen. Viele aus dem Kunststoff gelöste Stoffe reichern sich im Körper an und wirken dann wie Hormone. Das kann von Allergien über eine Störung der Fettverbrennung bis zur Schädigung der Fruchtbarkeit Verschiedenes bewirken, was aber wegen der zeitlichen Verzögerung schwer nachweisbar ist.

Auch wenn sich die Verwendung von Kunststoffen nicht ganz vermeiden lässt, kann man sie doch im Alltag leicht reduzieren. Greifen Sie einfach wieder zu losen Äpfeln und zum Möhrenbund, anstatt die Ware im Plastikbeutel zu kaufen. Und auch die Dauer, die die Lebensmittel Kontakt mit Kunststoff haben, ist entscheidend: Verzichten Sie auf abgepackte Käse- und Wurstwaren, kaufen Sie stattdessen an der Frischetheke und packen Sie die Lebensmittel zu Hause in Glas- oder Edelstahlbehälter um. Vieles muss auch gar nicht luftdicht abgepackt sein: Oft reichen auch Pergamentpapier, Dosen aus Porzellan oder Emaillebehälter. Und Brot für das Picknick können Sie gut in ein sauberes Geschirrtuch einschlagen.

 

Bei Kunststoffen gilt „weniger ist mehr“. Das hilft bei der Müllvermeidung und kommt Ihrer Gesundheit und der Ihrer Kinder zugute!

Bitter in den Frühling

Die Winterzeit führt leicht zu einer schleichenden Gewöhnung an eine eher ungesunde Ernährung – daher ist es jetzt Zeit, sich wieder um das Gleichgewicht des Stoffwechsels zu kümmern und den Start in einen leichten Frühling anzugehen.

Leichtes Essen

Nun heißt es, wieder zu einer fettarmen Ernährung mit weniger Eiweiß zurückzukehren: Selbst bei großzügiger Rechnung liegen die empfohlenen Tagesmengen für Fett bei ca. 65 Gramm für Erwachsene (ca. 50 g. für Sechsjährige), für Eiweiß bei ca. 70 Gramm (ca. 55 g für Sechsjährige) – das ist viel schneller erreicht, als man denkt, denn es zählen alle über den Tag verzehrten Lebensmittel dazu, die Fett bzw. Eiweiß enthalten. Dafür sollte wieder mehr Obst und Gemüse auf den Speiseplan und dazu muss genug getrunken werden – am besten einfach nur Wasser.

Regeln

Den meisten Menschen helfen Regeln dabei, sich beim Essen zu disziplinieren, und viele davon sind nicht schwer einzuhalten. Das beginnt damit, sich auf zwei bis drei Mahlzeiten am Tag zu beschränken – kleine Snacks zwischendurch sind nicht so gut, wie man lange meinte, die weihnachtlichen Naschereien zwischendurch sowieso nicht. Regelmäßige vegetarische Tage bieten eine weitere einfache Möglichkeit zur Stoffwechselentlastung, auch die Einhaltung der Fastenregeln vor Ostern dient seit jeher neben der Selbstdisziplinierung auch der Stoffwechselerholung

Bitterstoffe

Wer die Verdauung zusätzlich noch etwas ankurbeln will, sollte mehr bitter schmeckende Lebensmittel zu sich nehmen. Denn die darin enthaltenen Stoffe, die für den bitteren Geschmack verantwortlich sind – die Bitterstoffe – beschleunigen nicht nur die Verdauung, sondern sie können eine direkte, positive Wirkung auf den Stoffwechsel haben und die Einlagerung von Fett im Körper hemmen. Bitterstoffe reduzieren außerdem auf natürliche Weise den Appetit auf süße Speisen und können so auch gegen Übergewicht helfen.

In der heutigen Ernährung kommen Bitterstoffe allerdings kaum noch vor, denn aus vielen Pflanzen wurden sie ganz oder teilweise herausgezüchtet, um diese besser verkaufen zu können: Chicciree, Endiviensalat, Radicchio, Möhren oder Rosenkohl sind Beispiele dafür. Im Gegenzug werden uns jetzt industriell hergestellte Bitterstoffe als Nahrungsergänzungsmittel mit gesundheitsfördernder Wirkung verkauft …

Wer in seiner Ernährung nicht auf Bitterstoffe verzichten möchte, findet sie in Wildpflanzen, einigen Wurzelgemüsen und Blattsalaten wie Endivie, Chiccoree, Rucola oder Radicchio vor. Zitrusfrüchte enthalten sie, aber auch viele Kohlsorten oder die Getreide Hirse und Amaranth. Auch viele Küchenkräuter kommen in Frage: Koriander, Majoran, Liebstöckel, Rosmarin, Ingwer, Pfeffer, Kerbel und Thymian – um nur einige zu nennen. Ein Lebensmittel enthält seine Bitterstoffe noch in besonders großer Menge und ist nebenbei auch noch reich an Vitaminen und Mineralstoffen: die Artischocke.

Von Schietwettertee und Nervennahrung

Familie, Beruf, Schule, selbst im Leben der Kindergartenkinder ist meist ganz viel los … Oft ist der Alltag hektisch, und kaum jemand kann sich dem Stress auf Dauer entziehen. Stress gehört zum Leben dazu, denn er ist eine Alarmreaktion unseres Körpers auf Gefahr oder Überlastung. Unser Körper schüttet Stresshormone aus, als bekanntestes das Adrenalin. Unter ihrem Einfluss steigt der Blutdruck, und die Muskelspannung nimmt zu. Wenn wir – wie von der Natur vorgesehen – in einer Stresssituation körperlich aktiv werden, baut unser Körper die Stresshormone wieder ab. Können wir das nicht, bleiben die Stresshormone im Blut, was auf Dauer unsere Nerven strapazieren und unseren Körper aus dem Gleichgewicht bringen kann – schnell hat man zum Beispiel zum Stress auch noch eine Erkältung.

Wer lernt, mit Belastungen richtig umzugehen, kann auch in turbulenten Zeiten gut über die Runden kommen. Dazu eignet sich am besten eine Kombination aus Bewegung, Entspannung und einer abwechslungsreichen, ausgewogenen und nicht zu energiereichen Ernährung. Das bedeutet mehr, als ab und zu dem Körper bestimmte Nährstoffe zuzuführen – darauf fällt der Stoffwechsel nicht herein. Man muss sich langfristig vitalstoffreich und ausgewogen ernähren: vor allem ausreichend trinken und viel Gemüse, Obst und Getreideprodukte aus Vollkorn essen. Das beruhigt die Nerven, stärkt das Immunsystem und hält fit. Wer einen Schritt weiter gehen möchte, kann seine Ernährung noch gezielt ergänzen. Ein typisches Beispiel ist die sprichwörtliche „Nervennahrung“. Sie kann helfen, die Aufmerksamkeit und Konzentration zu steigern, leichter zu lernen und entspannter und gut gelaunt durch den Tag zu kommen.

Getreide, Obst und Gemüse sind pure Nervennahrung. Neben den wichtigen B-Vitaminen enthalten sie vor allem komplexe Kohlenhydrate. Diese wandelt der Körper in Glukose um, einen echten Nerventreibstoff. Fehlt der Nachschub an diesem Zuckerstoff, sinkt der Blutzuckerspiegel. Das führt zu Müdigkeit – aber auch zu einem Mangel an Serotonin. Das ist in Stress-Situationen wichtig, denn das Glückshormon sorgt auch für Ruhe und Konzentration. Je mehr Serotonin im Gehirn vorhanden ist, desto ausgeglichener und entspannter fühlt man sich.

Genießen Sie also ruhig ab und zu ein Stückchen Schokolade oder eine Tasse leckeren Kakao – das kann helfen, aus einem kleinen Stimmungstief herauszukommen. Und für die kalten Tage hilft ein warmer Tee, der Sie auch vor einer Erkältung schützen kann.

Restlos glücklich – Lebensmittel müssen nicht in den Müll

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Lebensmittel nicht nur im Überfluss angeboten, sondern auch in großen Mengen weggeworfen werden. Allein in Deutschland landen 20 Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll, weltweit etwa die Hälfte der Nahrungsmittel.

Während dafür in manchen Regionen schlechte Transport- und Lagerbedingungen ursächlich sind, liegt es bei uns eher an der Überproduktion der Hersteller und an dem Verhalten der Verbraucher. Denn vieles bleibt in den Geschäften liegen, weil wir uns an optisch makellose Waren gewöhnt haben; oft wird aber auch unüberlegt und zuviel gekauft, Großpackungen versprechen günstige Preise, neue Produkte verlocken uns zum Ausprobieren, die Werbung tut das Ihre dazu.

Wenn dann wie so oft im stressigen Alltag nicht alles wie geplant läuft, bleibt schnell etwas übrig, was alt und unansehnlich wird, bis es schließlich im Müll landet. Dabei benötigt die Herstellung von Lebensmitteln Energie und Rohstoffe, sie beansprucht Land und belastet die Umwelt. Und Lebensmittel kosten Geld: Der durchschnittliche Verbraucher wirft derzeit jedes Jahr Lebensmittel für circa 400 Euro weg. Anders gesagt: Wenn wir weniger wegwerfen, brauchen wir weniger einzukaufen und können so helfen, Ressourcen zu schonen und den Hunger in der Welt zu besiegen. Und wir sparen dabei noch Geld.

Damit Lebensmittel nicht weggeworfen werden müssen, hilft es schon, sich an ein paar gute alte Gewohnheiten zu erinnern. Dazu gehört der Einkaufszettel, mit dem leicht manche Fehlkäufe vermieden werden können. Wenn dann doch mal eine Großpackung lockt, kann man sie mit Freunden teilen oder in Portionen einfrieren.

Viele Lebensmittel werden auch weggeworfen, weil ihr Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, auch wenn sie noch gar nicht verdorben sind. Dabei sind es nur wenige, besonders leicht verderbliche tierische Produkte, bei denen man so konsequent sein muss, etwa Gehacktes oder Fisch. Sie tragen ein Verbrauchsdatum, das nicht überschritten werden darf. Bei allen anderen hilft eine kritische Prüfung mit Augen, Nase und Zunge. Wenn sich kein Schimmel gebildet hat und das Produkt nicht ungewöhnlich riecht oder schmeckt, kann es auch oft noch nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verzehrt werden. Das ist nämlich so berechnet, dass das Produkt sich bis zum Erreichen des Datums nicht einmal vom Aussehen her verändern darf – selbst wenn es noch lange genießbar ist

Und wenn dann doch einmal etwas übrig bleibt, gibt es jede Menge Rezepte aus der leckeren Resteküche: Wer erinnert sich nicht noch daran, wie früher altes Brot als „Armer Ritter“ zu neuen Ehren kam oder die Nudeln vom Vortag als Auflauf wieder auf dem Tisch standen? Mit etwas Phantasie lässt sich so leicht Abfall vermeiden und viel Zeit und Geld sparen. Probieren Sie es aus!

Light-Produkte

Die Bezeichnung „light“ ist häufig auf Lebensmittelverpackungen zu finden. Doch was bedeutet eigentlich „light“? Der Begriff ist gesetzlich nicht festgelegt, er kann also beispielsweise für fettarm, zuckerarm oder kalorienreduziert stehen. Aber auch Begriffe wie kohlensäurereduziert oder weniger Alkohol fallen unter die Kategorie „light“. Allgemein bedeutet es, dass ein Light-Lebensmittel mindestens 30% weniger Energie- oder Nährstoffgehalt als das herkömmliche Produkt haben muss. Man sollte sich also immer genau die Verpackung ansehen um zu wissen, was an dem Produkt eigentlich „light“ ist. Es muss immer klar gekennzeichnet werden, von welchem Inhaltsstoff weniger zugefügt wurde.

Leider vermitteln Light-Produkte uns Verbrauchern oft eine vermeintlich gesündere, kalorienbewusstere Ernährungsweise. Viele Menschen meinen, dass sie infolgedessen mehr von diesen Produkten verzehren können. Doch das ist ein Irrglaube. Denn wenn ein Produkt zuckerarm ist, heißt es nicht, dass es auch weniger Fett enthält. Oft enthält dieses Produkt dann sogar mehr Fett! Denn es ist häufig sogar so, dass durch die Reduzierung eines ungesunden Stoffes ein anderer, nicht weniger schädlicher Stoff zugefügt werden muss. Ein Beispiel: Damit ein fettarmer Joghurt nach wie vor cremig ist, müssen verschiedene Zusatzsatzstoffe hinzugefügt werden. Diese Zusatzstoffe können sich wiederum negativ auf Ihren Körper auswirken, z. B in Form von Unverträglichkeiten.

Des Weiteren sind Light-Produkte oftmals eine Variante von eher ungeeigneten Lebensmitteln, wie z. B. Salami oder Mayonnaise. Aber auch eine "Light"-Salami oder "Light"-Mayonnaise enthält viel Fett und Kalorien. Wer normale Salami durch kalorienreduzierte Salami austauscht, kann damit vielleicht ein paar Kalorien sparen, ändert jedoch nichts an seinen Ernährungsgewohnheiten. Zudem sind Light-Produkte in der Regel auch teurer.

Möchte man die Ernährung umstellen, sollte dies nicht mit der Verwendung von Light-Produkten geschehen. Besser ist es, insgesamt auf eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Vollkornprodukten, Obst und Gemüse Wert zu legen.

So tun Sie sich und Ihrem Geldbeutel etwas Gutes!

Süßstoffe

Süßstoffe liefern eine 30- bis 3000-fach stärkere Süßkraft im Vergleich zu Haushaltszucker. Sie können sowohl natürlich als auch künstlich hergestellt werden. In der Regel enthalten Süßstoffe wenig bis keine Kalorien. Zu den Süßstoffen zählen beispielsweise Aspartam oder Cyclamat. Wenn Süßstoffe in einem Lebensmittel verarbeitet worden sind, muss dies auf der Verpackung gekennzeichnet werden.

Zuckeraustauschstoffe wie etwa Xylit, Mannit (bei beiden handelt es sich um sogenannte Zuckeralkohole) oder auch Fruktose (Fruchtzucker) sind jedoch nicht mit Süßstoffen gleichzusetzen, denn im Gegensatz zu den Süßstoffen enthalten Zuckeraustauschstoffe Energie. Sie haben außerdem auch nur in etwa die gleiche Süßkraft wie Haushaltszucker.

Süßstoffe werden oftmals kombiniert verwendet, um den Geschmack zu verbessern. Denn je nach Lebensmittel kann schnell ein Nebengeschmack durch den Einsatz von Süßstoffen auftreten. Durch eine Mischung können Aromen verbessert werden.

Süßstoffe sind in Tablettenform, flüssig oder auch zum Streuen erhältlich.

Der Einsatz von Süßstoffen in Lebensmitteln ist rechtlich über die Zusatzstoff-Zulassungsverordnung geregelt. Bevor ein Süßstoff zum Einsatz kommt, wird dieser gründlich auf mögliche Nebenwirkungen überprüft. Hartnäckig hält sich die These, dass Süßstoff Krebs begünstigt. Wissenschaftlich konnte das bisher jedoch nicht bestätigt werden. Diese Erkenntnis gilt jedoch ausschließlich für Erwachsene! Bei Säuglingen und Kindern hingegen sollte der Einsatz von Süßstoff grundsätzlich vermieden werden, denn sie können aufgrund ihres geringeren Körpergewichts die empfohlenen Höchstmengen sehr schnell überschreiten.

Doch können Süßstoffe beim Abnehmen helfen? Studien zufolge ist der Abnehm-Effekt durch den Einsatz von Süßstoffen nicht gegeben. Häufig nehmen die Abnehmwilligen die eingesparte Energie des Zuckers in Form anderer Lebensmittel wieder zu sich. Süßstoffe fördern außerdem ein schnelleres Hungergefühl. Es entsteht ein ungewollter Effekt: Es wird mehr gegessen, anstatt wie gewünscht weniger!

FAZIT: Für Kinder sind Süßstoffe nicht empfehlenswert, sie sollten überhaupt nicht auf dem Speiseplan zu finden sein.

Aus gesundheitlicher Sicht ist der Einsatz von Süßstoffen bei Erwachsenen unbedenklich. Wer also den Geschmack von Süßstoff im Vergleich zum Haushaltszucker bevorzugt, kann auf Süßstoffe zurückgreifen.

Für den Einsatz in der Küche, beispielsweise beim Backen, ist jedoch Haushaltszucker zu empfehlen, da er auch für Masse im Teig sorgt.

Keine Zeit zu Kochen?

Viele Menschen nehmen sich keine Zeit mehr, ihr Essen selbst zuzubereiten. Manche glauben, dass sie auch gar nicht kochen können. Andere haben nach einem langen Tag keine Lust, in der Küche zu stehen.

Unsere Koch- und Essgewohnheiten haben sich in den letzten 30 Jahren radikal verändert, und die Industrie hat ihr Angebot dieser Entwicklung angepasst. An jeder Ecke kann man etwas im Vorübergehen essen, und die Supermärkte quellen über vor Fertiggerichten. So unterschiedlich die Gerichte sind, haben viele doch eines gemeinsam: sie enthalten Zusatzstoffe, die dafür sorgen, dass das Lebensmittel lange haltbar, optisch ansehnlich und geschmacklich intensiv bleibt, auch wenn das von Natur aus gar nicht so einfach ist. Dazu werden teils Stoffe eingesetzt, die auf den ersten Blick unproblematisch sind, wie etwa Milchzucker (Lactose) und Fruchtzucker (Fructose). Als Folge dieses immer häufigeren Einsatzes ist eine Zunahme entsprechender Lebensmittelunverträglichkeiten wie Milchzuckerunverträglichkeit (Lactoseintoleranz) und Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fructoseintoleranz) zu beobachten.

Und es werden auch Stoffe eingesetzt, die schon vom Namen her nicht mehr so natürlich klingen, wie z. B. die Konservierungsstoffe Benzoesäure (E 210–213), Sorbinsäure (E 200 – 203) oder Citrat (E 330 – 333 ), Farbstoffe wie Tartrazin (E 102) und Aromastoffe wie das als problematisch bekannte Glutamat (E 621). Sie stehen im Verdacht, Allergien auszulösen – in den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Lebensmittelallergien bei Kindern immerhin verdoppelt.

Gerade für Kinder ist es wichtig, dass sie frische, wenig verarbeitet Speisen essen. Wenn Sie das Essen selbst kochen, wissen Sie am besten, was darin enthalten ist, und Sie können die Speisen viel besser auf den feineren Geschmackssinn der Kinder einstellen. Denn was den Erwachsenen schmeckt, ist für Kinder oft zu salzig und zu stark gewürzt. Ein Grund mehr, selbst zu kochen – und wenn es auch nur etwas Einfaches ist.

Lebensmittel selbst anbauen

Sogar Michelle Obama, die Frau des amerikanischen Präsidenten, legte im Frühjahr 2009 gemeinsam mit Kindern aus Washington einen großen Gemüsegarten vor dem Weißen Haus an. Das war ein beeindruckendes Zeichen, dass die Bedeutung von frischem, selbst angebautem Gemüse auch in den Industrienationen wieder hoch angesehen ist. Als „Urban Farming“, Landwirtschaft in der Stadt, erleben alte, oft aus der Not entstandene Phänomene derzeit eine Renaissance.

Überall auf der Welt begrünen Menschen städtische Räume und bauen selbst zwischen Hochhäusern etwas an. Was bei manchen aus der Lust am Gärtnern entspringt, ist anderenorts schlichtweg Ausdruck dessen, dass man darauf angewiesen ist, seine Ernährung auch in der Stadt durch eigenen Anbau sicherzustellen. Allem gemeinsam ist, dass diese Art von Kleinstlandwirtschaft auch ein lebendiger Gegenentwurf zu einer immer stärker industrialisierten Nahrungsmittelproduktion ist, die sich unserem Erleben weitgehend entzieht.

Für Kinder ist das Gärtnern besonders wichtig, denn dabei können sie die Zusammenhänge der Natur kennen lernen. Sie beobachten den Kreislauf von Säen, Ernten und Vergehen. Sie erleben die Elemente Erde, Wasser und Luft und – wenn das Essen im Freien zubereitet wird – sogar auch das Feuer. Sie können viele Tiere, vor allem Insekten und Kleinstlebewesen, beobachten und entwickeln Respekt vor der Natur.

Es gibt aber auch ganz praktische Aspekte: Beim Gärtnern gibt es immer kleine Handgriffe, die selbst von den Kleinsten schon übernommen werden können. Sie können einen Blumentopf mit Erde füllen, das Gießen übernehmen und vieles mehr – ohne dass etwas ernsthaft schief gehen könnte. Und schon in diesen kleinen Dingen tragen sie Verantwortung und werden am Ende buchstäblich mit den Früchten ihrer Arbeit dafür belohnt.

Wissenswertes rund um’s Getreide

Getreide gehören zur Gruppe der Gräserpflanzen und sind seit Beginn der Menschheitsgeschichte eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Sie lassen sich vielfältig verarbeiten, haben einen hohen Nährstoffgehalt und können lange gelagert werden.

Die im Getreide enthaltenen Mineralien, Vitamine und Ballaststoffe sitzen vorwiegend in den Randschichten und der Schale des Korns. Mit der industriellen Verarbeitung von Getreide hat man begonnen, beim Mahlen die Schalen vom Korn zu trennen, um die Haltbarkeit des Mehls zu verlängern. Dabei gehen die meisten der wertvollen Mineralstoffe verloren; Auszugsmehle sind daher weniger nährstoffreich als dunkles Vollkornmehl. Den Anteil der vorhandenen Mineralstoffe in einem Mehl erkennen Sie an der Typenbezeichnung auf der Verpackung. Eine höhere Typenzahl zeigt an, dass auch mehr Schalen und Randschichten verarbeitet und somit auch mehr Nährstoffe im Mehl enthalten sind. So bedeutet die Typenzahl 1050, dass das Mehl noch 1050 mg Mineralstoffe pro 100 g enthält, ein Mehl der Type 405 hat dagegen nur noch 405 mg Mineralstoffe pro 100 g.

Ersetzen Sie einmal in einem Ihrer Backrezepte die Hälfte des weißen Mehls durch Vollkornmehl. Dadurch werden Ihre Backwaren nicht nur gesünder, sie sättigen auch länger!

Welche Getreidearten gibt es?

Weizen ist in unseren Regionen am stärksten verbreitet und wird für Backwaren und Nudeln eingesetzt.

Dinkel ist die Urform des Weizens und wird ebenso für Gebäck und für Teigwaren verwendet.

Grünkern ist Dinkel, der noch unreif geerntet und anschließend getrocknet wird. Er ist sehr vielseitig verwendbar, z. B. in Suppen, Bratlingen, Risotto usw. – nur Backen kann man mit dem Mehl nicht gut.

Roggen wird vorwiegend für dunkle, kräftige Brote eingesetzt, die meist mit Sauerteig zubereitet werden.Hafer ist sehr reich an gesunden Nährstoffen und findet besonders in Müsli Verwendung.

Gerste spielt vor allem als Viehfutter eine Rolle.

Mais ist vor allem als Grundlage für Cornflakes und Popcorn bekannt.

Hirse ist besonders eisenreich und kann z. B. als Brei oder Beilage sowohl süß als auch pikant zubereitet werden.

Reis schmeckt besonders gut als Beilage für verschiedene Hauptgerichte.

Glutenfrei?
Das Eiweiß der Getreidearten Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste wird
als Kleber oder Gluten bezeichnet. Dieses sollte bei einer Getreideunverträglichkeit gemieden werden. Als Alternativen kommen z. B. die glutenfreien Getreidearten Mais, Reis und Hirse in Frage.

Der etwas herbe Buchweizen ist ebenfalls glutenfrei und gehört zu den Knöterichgewächsen. Das Buchweizenmehl lässt sich besonders gut für herzhafte Pfannkuchen und Aufläufe verwenden. Eine weitere glutenfreie Alternative sind die Körner des Amaranths, der aus Südamerika stammt und vorwiegend für Müsli und Brotaufstriche verwendet wird.

Milch und Milchprodukte

So gesund ist Milch

Milch und Milchprodukte sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Milch enthält alle Bausteine, die Kinder für ihr Wachstum brauchen: hochwertiges Eiweiß, viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und besonders Kalzium. Kalzium sorgt dafür, dass Knochenmasse im Körper aufgebaut wird und eine gesunde Zahnentwicklung stattfinden kann. Da der Körper Kalzium nicht selber herstellen kann, muss dieser elementare Baustein über die Nahrung aufgenommen werden. Und Milch zählt zu den besten Kalziumlieferanten: 1 Glas Milch enthält 240 mg Kalzium. Die gleiche Menge müsste sonst z. B. über 9 Scheiben Brot oder 400 g Lauch aufgenommen werden!

Aber nicht jedes Kind mag Milch, viele mögen auch bestimmte Milchprodukte nicht! Daher greifen Eltern häufig zu Fertigprodukten, die oft bunt und süß sind, aber nicht mehr viel von den wertvollen Inhaltsstoffen der Milch enthalten und auch geschmacklich kaum noch an Milch, Joghurt, Quark oder andere Milchprodukte erinnern. So entspricht z. B. die beworbene Extraportion Milch in der Milchschnitte nur etwa einem Teelöffel Milch, während die Kinder gleichzeitig eine Menge Fett und Zucker zu sich nehmen.

Die beste Alternative ist es, gesunde Milchprodukte immer wieder abwechslungsreich auf den Tisch zu bringen. Bei Kindern sind Joghurt oder Quark meist sehr beliebt. Ein selbstgemachter Fruchtquark ist schnell zubereitet, und Sie können ihn gut nach dem Mittagessen oder als Nachmittagsmahlzeit anbieten. Ein Rezept dazu finden Sie im Innenteil.

Kinder freuen sich, wenn Sie beim Zubereiten helfen können und essen die selbstgemachten Speisen dann noch lieber. Nutzen Sie daher die ganze Vielfalt der Milchprodukte und kombinieren Sie diese auch mit frischem Gemüse oder Kräutern.

Welche Milch ist für Kinder geeignet?

Das Wichtigste vorweg: Milch ist kein Durstlöscher, sondern zählt aufgrund des hohen Nährstoffgehalts als vollwertiges Lebensmittel!

Im Handel sind verschiedene Milchsorten erhältlich:

Rohmilch (auch als Vorzugsmilch) ist unbehandelte Milch, die nach dem Melken nur gekühlt (und evt. gefiltert) wird. Weil sie nicht erhitzt wird, werden Keime, die in der Milch vorkommen können, nicht abgetötet. Besonders für Kinder ist der Verzehr daher nicht zu empfehlen.

Frischmilch wird bei ca. 75° C wärmebehandelt (pasteurisiert), wodurch alle Keime abgetötet werden, während die meisten Vitamine erhalten bleiben. H-Milch wird bei ca. 150° C ultrahocherhitzt und ist dadurch mehrere Wochen haltbar. Dabei geht allerdings ein Teil der B-Vitamine verloren und der Geschmack verändert sich.

Seit einiger Zeit gibt es meist nur noch eine länger haltbare Frischmilch zu kaufen, die sogenannte ESL-Milch. Sie wird durch kurze, starke Erhitzung bei 120° C und teils auch durch sehr feine Filtration für längere Zeit haltbar gemacht. Auch sie verliert dadurch etwas an hitzeempfindlichen Vitaminen. Sie ist ungeöffnet etwa zwei Wochen haltbar, hat aber einen ähnlichen Kochmilchgeschmack wie H-Milch.

Verwenden Sie wegen des natürlichen Geschmacks und der vielen Nährstoffe am besten Frischmilch und verzichten Sie in jedem Fall auf den Verzehr von Rohmilch.

Rund ums Grillen

Gerade im Sommer spielt sich unser Leben oft im Freien ab. Viel Bewegung macht viel Appetit, und draußen zu kochen und zu essen ist für Große wie für Kleine immer ein Erlebnis.

Das geht besonders gut beim Grillen, und deshalb gehört es zu den echten Sommergenüssen, auch wenn dabei nicht immer das Gesunde im Vordergrund steht. Dafür bietet uns das Grillen die ursprüngliche Erfahrung, Essen unter freiem Himmel über der Glut des Feuers zuzubereiten – was für ein Genuss für die Sinne! Für die Kinder bedeutet es aber auch die intensive Wahrnehmung des aufregenden Elementes Feuer. Feuer ist Wärme und Hitze, Behaglichkeit und Zerstörung zugleich. Beim Grillen beschert es uns auch noch köstliche Mahlzeiten.

Trotzdem muss man ein paar Dinge beachten, damit es ein gesunder Genuss wird. Denn beim Grillen entstehen auch Benzpyren und Nitrosamine; beide Stoffe sind krebserregend. Der erste Stoff entsteht, wenn beim Grillen tropfendes Fett Flammen bildet oder über nicht durchgeglühter Kohle gegrillt wird. Der zweite Stoff entsteht beim Grillen von gepökeltem Fleisch, wenn Eiweiß mit Nitrat beim Erhitzen eine Bindung eingeht. Um die Entstehung dieser Stoffe so weit wie möglich zu reduzieren, sollte man beim Grillen folgende Tipps beherzigen.

  • Das krebserregende Benzpyren kann durch Senf neutralisiert werden. Greifen Sie bei der Bratwurst also lieber zum Senfglas als zur Ketchupflasche!
  • Einige Kräuter (darunter Salbei, Minze, Oregano und Knoblauch) blockieren bzw. machen die Schadstoffe unschädlich. Verwenden Sie zum Würzen daher viele Kräuter oder stellen Sie eine Marinade mit den Kräutern her.
  • Falls Sie Anzünder verwenden, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass dieser schon völlig verbrannt ist, damit nicht giftige Dämpfe ins Fleisch ziehen.
  • Auf gepökeltes oder geräuchertes Fleisch sollten Sie beim Grillen ganz verzichten!
  • Verwenden Sie immer nur hitzebeständiges Öl, z. B. Sonnenblumenöl, Rapsöl, Maiskeimöl, Erdnussöl.
  • Als Beilagen sollten Sie frisches Obst, Salate oder Rohkost anbieten, denn sie enthalten viele Vitalstoffe. So helfen Sie ihrem Organismus, das weniger gesunde Grillgut zu verkraften.
  • Für einen intensiven, aber gesunden Grillgenuss sollten Sie das Grillgut zuerst in einer Alufolie oder Grillschale garen. Erst dann, wenn nichts mehr tropft, garen Sie das Grillgut kurz auf dem Rost.
  • Verwenden Sie immer reißfeste Alufolie. Achten Sie beim Verpacken darauf, dass die glänzende Seite innen liegt, denn sie reflektiert die Hitze nach innen.
  • Wenn Sie häufiger Fisch grillen, lohnt sich für Sie ein Fischgitter. So wird das Wenden kinderleicht, und der Fisch zerfällt Ihnen nicht auf dem Grill.
  • Essen Sie niemals verkohlte Stellen, sondern schneiden Sie sie immer großzügig weg.
  • Mariniertes Grillgut sollte vor dem Grillen gut abgetupft werden, damit das Öl nicht in die Glut tropft und die Kräuter zu stark verbrennen. Marinierte Stücke eignen sich am besten für die Grillschale.

Außerdem ist es sehr wichtig, dass Sie beim Grillen auf die Sicherheit achten. Daher sollten Sie diese Sicherheitstipps unbedingt beachten:

  • Stellen Sie den Grill immer auf einen festen Untergrund.
  • Verwenden Sie niemals Spiritus zum Anzünden.
  • Lassen Sie den Grill niemals unbeaufsichtigt.
  • Stellen Sie stets zum Löschen einen Eimer Sand bereit, denn beim Löschen mit Wasser kann gefährlicher Wasserdampf entstehen, der zu schweren Verbrennungen führen kann.
  • Verwenden Sie niemals auf bereits angezündeten Kohlen einen flüssigen Holzkohleanzünder, da die Gefahr einer Stichflamme besteht.
  • Spielen in Grillnähe ist verboten!

Kartoffeln

Die Kartoffel gehört zu den Nachtschattengewächsen und hat zu Unrecht den Ruf eines „Dickmachers“. Sie besteht zu 80% aus Wasser und enthält fast kein Fett. Dafür liefert sie aber Kalium, Ballast­stoffe und die wichtigen Vitamine B1, B6 und C, und sie fördert die Verdauung.

Sorten und Kocheigenschaften der Kartoffel

Es gibt weltweit über 5000 kultivierte Kartoffelsorten, allerdings sind in Deutschland nur wenige Sorten zugelassen. Für ein leckeres Ergebnis ist die Sorte wichtig, denn jede Sorte hat einen typischen Geschmack und bestimmte Kocheigenschaften:

  • fest kochende Kartoffeln (Linda, Cilena) eignen sich besonders gut für Kartoffelsalate, als Bratkartoffel oder für einen Brotaufstrich,
  • vorwiegend fest kochende Kartoffeln (Gloria, Secura) sollte man für Aufläufe und Salz- oder Pellkartoffeln verwenden,
  • für Püree, Klöße, Reibekuchen und Gnocchi eignen sich mehlig kochende (Aula, Irmgard).

Kartoffeln richtig zubereiten

  • Kartoffeln gründlich waschen und möglichst in der Schale kochen,
  • „Kartoffelaugen“ sind die Sprossknospen und sollten sorgfältig weggeschnitten werden,
  • Kartoffeln mit grünen Stellen sollten weggeworfen werden, da sie vermehrt das giftige Solanin enthalten,
  • Kartoffeln nicht über längere Zeit in Wasser stehen lassen, da die wasserlöslichen Vitamine und Mineralstoffe so verloren gehen,
  • Kartoffeln beim Garen nur knapp mit Wasser bedecken. Je weniger Wasser Sie benutzen, umso weniger geben die Kartoffeln von ihren Inhaltsstoffen ab.

Kartoffeln am besten immer mit Schale kochen, anschließend abschrecken und erst dann pellen. So bleiben die wertvollen Nährstoffe erhalten.

Richtige Lagerung

  • Außer der Frühkartoffel lassen sich alle Kartoffeln gut lagern.
  • Die ideale Lagertemperatur liegt bei 7-9° C, bei Wärme beginnen Kartoffeln zu keimen.
  • Aber: Nicht im Kühlschrank lagern, da dort Kartoffelstärke in Zucker umgewandelt würde. Die Kartoffeln schmecken dann süß!
  • Bei Licht bilden die Kartoffeln das giftige Solanin!
  • Wer Kartoffeln nicht in einem kühlen Raum und vor Licht geschützt lagern kann, sollte daher nur kleine Mengen einkaufen, die er dann zügig verbraucht.
  • Kartoffeln nie in Plastik- sondern in Papiertüten lagern. Sie nehmen die Feuchtigkeit auf (die Kartoffeln fangen dann nicht so schnell an zu schimmeln) und schützen vor Licht.
  • Am Besten lagert man Kartoffeln in einer Kartoffelkiste mit Sand.
  • Kartoffeln nie zusammen mit Birnen oder Äpfeln lagern, da die Kartoffeln sonst schneller reifen und auch faulen.

Trinken und Getränke

Genauso wichtig wie gesundes Essen ist die Wahl der richtigen Getränke. Um den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken, ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Für Kinder zwischen 1 und 6 Jahren werden ca. 800 ml (entspricht 4–5 Gläsern) und für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren werden ca. 1000 ml (entspricht 5–6 Gläsern) Flüssigkeit pro Tag empfohlen. Wenn ein Kind zu wenig trinkt, wird es möglicherweise unkonzentriert, klagt über Kopfschmerzen oder fühlt sich müde – daran können Eltern den Mangel erkennen. Wird zu wenig getrunken, leidet aber oft der gesamte Organismus.

Am besten eignet sich Wasser als Getränk. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Mineralwasser, stilles Wasser oder einfach nur Leitungswasser bevorzugen. Trinkwasser aus der Leitung ist in Deutschland ein streng kontrolliertes Lebensmittel und kann ohne Bedenken getrunken werden. Weitere geeignete Durstlöscher sind ungesüßte Früchte- und Kräutertees. Sie enthalten keine unnötigen Kalorien und sind auch für die Zähne unbedenklich.

Süßes sollte beim Trinken dagegen immer eine Ausnahme sein. Das Angebot an Säften ist vielfältig, allerdings gibt es große qualitative Unterschiede. Der frisch gepresste Saft und der sogenannte Direktsaft bestehen zu 100% aus reinem Saft, sind aber reich an Nährstoffen. Weiterhin unterscheidet man zwischen Nektar (enthält zwischen 25–30% Saft) und Fruchtsaftgetränken (enthalten 6–30% Saft). Die Fruchtlimonaden bilden das Schlusslicht, da sie nur noch einen sehr geringen Saftanteil haben und ihnen oft Zucker, Süß- oder Aromastoffe zugesetzt werden.

Vieles, was Kinder besonders gerne trinken, wie z. B. Capri-Sonne, Fruchttiger oder Tritop, enthält viel mehr Zucker als empfohlen wird und fördert so neben Karies auch Übergewicht. Kaffee, schwarzer Tee, Eistee und koffeinhaltige Limonaden sind aufgrund des Koffeingehaltes nicht für Kinder geeignet!

Zusatzstoffe

Heutzutage wird es uns leicht gemacht, (fast) alles schnell auf den Tisch zu bringen, denn der Supermarkt ist voll von Fertiggerichten, die als Trockenprodukte, in Konservendosen oder tiefgefroren verkauft werden. Doch schaut man sich einmal die Zutatenliste auf der Verpackung an, tauchen meistens viele Inhaltsstoffe auf. Was bedeuten diese im Einzelnen?

Die Reihenfolge der angegebenen Zutaten spiegelt die Menge des jeweiligen Inhaltsstoffes wieder. Die Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV) legt dies wie folgt fest: „Das Verzeichnis der Zutaten besteht aus einer Aufzählung der Zutaten des Lebensmittels in absteigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteils zum Zeitpunkt ihrer Verwendung bei der Herstellung des Lebensmittels“. Steht also beispielsweise Mehl an erster Stelle der Zutatenliste, kommt dieser Inhaltsstoff mengenmäßig am meisten vor. Interessant werden die Zutatenlisten dann bei den „verschlüsselten“ Inhaltsstoffen. Während Zutaten wie Mehl oder Zucker bekannt sind, finden sich nicht selten am Ende der Zutatenliste verschiedene E-Nummern, hinter denen sich chemisch kompliziert klingende Namen wie Ascorbinsäure verstecken. Als Verbraucher vermutet man hinter allen E-Nummern in der Regel rein chemische Verbindungen, was jedoch nicht richtig ist: Auch Johannisbrotkernmehl, welches aus den Samen der Tropenfrucht Johannisbrot gewonnen wird, wird als Inhaltsstoff mit einer E-Nummer angegeben!  Eine detaillierte Liste aller in Deutschland verwendeten E-Nummern kann über den aid-Infodienst (www.aid.de) bezogen werden.

Zusatzstoffe werden hinzugefügt, um Lebensmittel in ihrer Beschaffenheit zu beeinflussen oder um bestimmte Eigenschaften zu erzielen. Um ein Produkt länger haltbar zu machen, werden z. B. Konservierungsstoffe eingesetzt; um die Farbe in einem Produkt zu erhalten, werden Stabilisatoren hinzugefügt und so weiter.

Bevor ein Zusatzstoff in einem Lebensmittel zum Einsatz kommt, wird er jedoch genau von der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) geprüft, um als gesundheitlich unbedenklich zugelassen zu werden.

Wenn Sie Zusatzstoffen aus dem Weg gehen wollen, kochen Sie mit frischen Zutaten! In der Regel schmeckt die frische Küche besser und ist für Kinder auch wesentlich bekömmlicher, da man nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausschließen kann, dass Zusatzstoffe zumindest Pseudoallergien auslösen. Des Weiteren lernt Ihr Kind den Umgang mit echten Lebensmitteln so auch kennen und schätzen.

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