Alles Plastik oder was?

Unbestritten: Plastik ist praktisch! Schnell hat man die Reste vom letzten Mittagessen für morgen in Plastikdosen verstaut, das angeschnittene Gemüse hält sich in Folie länger frisch, und die Getränkeflaschen aus Kunststoff sind sowieso viel leichter. Auch im Supermarkt sind die meisten Lebensmittel in Plastik verschweißt, Umverpackungen und Dosen sind mit Plastikbeschichtungen versehen, und das lose Gemüse und Obst tragen wir in Plastiktütchen zur Kasse. Ohne Plastik wäre unsere Welt kaum mehr vorstellbar.

Aber so ganz bedenkenlos, wie wir im Alltag mit dem „Wunderstoff“ umgehen, sollte man Plastik nach heutigem Erkenntnisstand doch nicht benutzen. Allein in Europa werden jährlich rund 50 Millionen Tonnen Kunststoff produziert, mehr als ein Drittel davon für Verpackungen. Und nach Gebrauch landen die dann meist im Müll.

Neben der hohen Belastung für die Umwelt kann Plastik auch der Gesundheit schaden. Bei direktem Kontakt mit Kunststoffen gehen Weichmacher und andere Bestandteile in die Lebensmittel über. Wie schädlich das für den Menschen genau ist, ist noch ungeklärt, nicht zuletzt weil die Hersteller die Zusammensetzung der Kunststoffe für sich behalten und weil die Wirkungen sich meist erst über einen langen Zeitraum aufbauen. Viele aus dem Kunststoff gelöste Stoffe reichern sich im Körper an und wirken dann wie Hormone. Das kann von Allergien über eine Störung der Fettverbrennung bis zur Schädigung der Fruchtbarkeit Verschiedenes bewirken, was aber wegen der zeitlichen Verzögerung schwer nachweisbar ist.

Auch wenn sich die Verwendung von Kunststoffen nicht ganz vermeiden lässt, kann man sie doch im Alltag leicht reduzieren. Greifen Sie einfach wieder zu losen Äpfeln und zum Möhrenbund, anstatt die Ware im Plastikbeutel zu kaufen. Und auch die Dauer, die die Lebensmittel Kontakt mit Kunststoff haben, ist entscheidend: Verzichten Sie auf abgepackte Käse- und Wurstwaren, kaufen Sie stattdessen an der Frischetheke und packen Sie die Lebensmittel zu Hause in Glas- oder Edelstahlbehälter um. Vieles muss auch gar nicht luftdicht abgepackt sein: Oft reichen auch Pergamentpapier, Dosen aus Porzellan oder Emaillebehälter. Und Brot für das Picknick können Sie gut in ein sauberes Geschirrtuch einschlagen.

 

Bei Kunststoffen gilt „weniger ist mehr“. Das hilft bei der Müllvermeidung und kommt Ihrer Gesundheit und der Ihrer Kinder zugute!