Keine Zeit zu Kochen?
Viele Menschen nehmen sich keine Zeit mehr, ihr Essen selbst zuzubereiten. Manche glauben, dass sie auch gar nicht kochen können. Andere haben nach einem langen Tag keine Lust, in der Küche zu stehen.
Unsere Koch- und Essgewohnheiten haben sich in den letzten 30 Jahren radikal verändert, und die Industrie hat ihr Angebot dieser Entwicklung angepasst. An jeder Ecke kann man etwas im Vorübergehen essen, und die Supermärkte quellen über vor Fertiggerichten. So unterschiedlich die Gerichte sind, haben viele doch eines gemeinsam: sie enthalten Zusatzstoffe, die dafür sorgen, dass das Lebensmittel lange haltbar, optisch ansehnlich und geschmacklich intensiv bleibt, auch wenn das von Natur aus gar nicht so einfach ist. Dazu werden teils Stoffe eingesetzt, die auf den ersten Blick unproblematisch sind, wie etwa Milchzucker (Lactose) und Fruchtzucker (Fructose). Als Folge dieses immer häufigeren Einsatzes ist eine Zunahme entsprechender Lebensmittelunverträglichkeiten wie Milchzuckerunverträglichkeit (Lactoseintoleranz) und Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fructoseintoleranz) zu beobachten.
Und es werden auch Stoffe eingesetzt, die schon vom Namen her nicht mehr so natürlich klingen, wie z. B. die Konservierungsstoffe Benzoesäure (E 210–213), Sorbinsäure (E 200 – 203) oder Citrat (E 330 – 333 ), Farbstoffe wie Tartrazin (E 102) und Aromastoffe wie das als problematisch bekannte Glutamat (E 621). Sie stehen im Verdacht, Allergien auszulösen – in den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Lebensmittelallergien bei Kindern immerhin verdoppelt.
Gerade für Kinder ist es wichtig, dass sie frische, wenig verarbeitet Speisen essen. Wenn Sie das Essen selbst kochen, wissen Sie am besten, was darin enthalten ist, und Sie können die Speisen viel besser auf den feineren Geschmackssinn der Kinder einstellen. Denn was den Erwachsenen schmeckt, ist für Kinder oft zu salzig und zu stark gewürzt. Ein Grund mehr, selbst zu kochen – und wenn es auch nur etwas Einfaches ist.